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Siebzig Jahre Tischtennis in Mengede

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Mengeder Tischtennisspieler starten in „Jubiläumssaison“

Die Saison 2016 / 2017 ist für die Tischtennisabteilung des TV Mengede 1890 etwas ganz Besonderes. Die Ende 1947 beim TBV Mengede 08 gegründete Abteilung startet am 3. September mit einem Auswärtsspiel in Körne in ihre 70-igste Meisterschaftssaison.

Nach den vielen alters- und wechselbedingten Abgängen im laufenden Jahr konnte nur mit Mühe eine Mannschaft für den Meisterschaftsbetrieb gemeldet werden. Mehrere „Altsenioren“, die bereits vom Wettkampfsport zurück getreten waren, wurden reaktiviert. Das führte auch dazu, dass das Mengeder Team nicht mehr in der Kreisliga sondern in der 1. Kreisklasse antritt.

Man darf gespannt sein, wie erfolgreich sich diese schlagen wird. Für die erforderliche 6-er Mannschaft wurden die folgenden zwölf Aktiven gemeldet, so dass eventuelle Ausfälle kompensiert werden können. Das sind in der Reihenfolge ihrer Spielstärkeziffern:
Jörg Pietrasz
Karl Rose
Thomas Pietrasz
Uwe Pietrasz
Manfred Malke
Frank Mueller
Benjamin Böttcher
Franz-Josef Fedrau
Detlef Bohnenkamp
Marc Andree` Golombeck
Jürgen Klump und
Jörg Vogelgesang

Die Spielstätte der Tischtennisabteilung des TV Mengede ist die Sporthalle der Wilhelm-Rein-Schule in Dortmund- Oestrich, Castroper Straße 121.
Die Trainingszeiten sind am Dienstag und am Donnerstag jeweils von 18:00 Uhr – 21:30 Uhr.
Die TT-Abteilung des TV freut sich  jeden interessierten Besucher.

Der Terminplan der Meisterschaftsspiele, die jeweilige Aufstellung, die Spieltagsergebnisse und die aktuelle Tabelle können unter dem folgenden Link des Westdeutschen Tischtennis Verbandes aufgerufen werden:

www.wttv.click-tt.de/cgi-bin/WebObjects/nuLigaTTDE.woa/wa/groupPage?championship=Dortmund%2FHamm+16%2F17&group=274959
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Mengede feiert das 16. Michaelisfest

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Buntes und vielfältiges Programmangebot
im OrtskernDSC01215

Vom 02. bis zum 04. September 2016 feiern der Stadtbezirk Mengede und seine Gäste das traditionelle Michaelisfest. Für 3 Tage gibt es im Ortskern wieder ein buntes und vielfältiges Programmangebot, das die Mengeder nicht versäumen sollten.
Bevor es richtig losgeht, eröffnet Bezirksbürgermeister Wilhelm Tölch zusammen mit geladenen Gästen am Freitag,  02. September um 19.00 Uhr das Festwochenende mit einem Fassanstich.

Zuvor werden die Besucher von der Bühne aus bereits durch einige Irish and Scottish-Folkklänge der Gruppe „Velvet“ eingeheizt. Vorher haben im Amtshauspark seit dem frühen Nachmittag bereits der Handwerker- und Bauernmarkt und auf dem Marktplatz die Stände und Fahrgeschäfte der Kirmes geöffnet.

Ob nun Gemütlichkeit oder Action, neue Infos oder traditionelles Handwerk, auch in diesem Jahr erwarten die Besucher des Michaelisfestes wieder abwechslungsreiche Angebote. Es ist schwer, die Höhepunkte zu benennen, aber mit Sicherheit wird der Amtshauspark ein Anziehungspunkt sein. Im Angebot: Alte Handwerkskunst wird präsentiert, es gibt einen Streichelzoo und eine Falknerin arbeitet mit ihren außergewöhnlichen Greifvögeln.

Traditionell soll erneut die große Bühne hinter dem Amtshaus bereits am Freitagabend genutzt werden. Die Gruppe „Velvet“ wird die Besucher mit hörenswertem Irish and Scottisch Folk durch den Abend begleiten. Gegen 22.30 Uhr schließt ein Höhenfeuerwerk den Eröffnungstag ab.

Am Samstag stehen nachmittags interkulturelle und integrative Themen im Mittelpunkt. Hier ist es erneut gelungen, eine bunte Mischung unterschiedlicher Gruppen zum Musik- und Kulturaustausch wie zum gegenseitigen Kennenlernen zu präsentieren.

Abends warten die Musiker der „Birdies“ auf ihre Gäste und werden den Hof des Amtshauses in eine Partymeile verwandeln und die Besucher zum Tanzen und Mitsingen animieren.
Mit Beginn der Dunkelheit ist der Verein Planerladen e.V. mit dem Projekt „Dortmund all inclusive“ auf dem Michaelis-Fest zu Gast. 

Ziel des Projekts „Dortmund all inclusive“ des Planerladen e.V. ist es, die 
Begegnung und den Austausch zwischen den Stadtbezirken zu fördern. Mit
 diesem Projektziel wird es zudem als Nordwärts-Projekt von Seiten der Stadt
 Dortmund unterstützt.

Auch am Sonntag lautet das Motto zunächst „Kommunikation und Integration“. Um 12.00 Uhr beginnt ein ökumenischer Gottesdienst, gestaltet von beiden Remigius-Gemeinden unter Mitwirkung des Bläserchors der Noah-Gemeinde Mengede sowie des Kindergartens „Emscher-Wichtel“.
Während die Besucher ab 13.00 Uhr erneut die Gelegenheit haben, die Gewerbeschau sowie die vielen Infostände aufzusuchen, bietet der verkaufsoffene Sonntag nunmehr zusätzlich die Möglichkeit zum Stöbern und Shoppen.
Für die Zeit von 14.00 – 18.00 Uhr hat sich das Kulturzentrum Mengede e.V. etwas Besonderes ausgedacht. Der Chor der Deutschen aus Russland, die Musiker der „Bauernmusi“ sowie die sportlichen Darbietungen der Tanzsportgemeinschaft Bodelschwingh werden die Besucher in Stimmung bringen.

Es dürfte sich also lohnen, dieses Wochenende für einen Besuch des Amtshausparks und des Mengeder Marktplatzes vorzumerken.

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Kindermusical-Workshop im Gemeindehaus der Ev. Noah Kirchengemeinde Nette

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Der „Kindermusical-Workshop“ findet amBildschirmfoto 2016-08-26 um 12.19.30

  • Mittwoch, 31.08.2016, in der Ev. Noah-Kirchengemeinde statt.

Alle interessierten Kinder von 5 Jahren bis 11 Jahren sind zum „Kindermusical-Workshop“ eingeladen.

Der Workshop, unter der Leitung von Frau Langenberg, beginnt jeweils mit einem musikalischen Ratespiel.
Im Anschluss werden Lieder aus unterschiedlichen christlichen und weltlichen Kindermusicals vorgestellt und gesungen. Zum Abschluss des Workshops gibt es für alle Kinder noch eine kleine Überraschung.Bildschirmfoto 2016-08-26 um 12.19.14

Die Teilnahme ist kostenlos! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Workshop findet in Gruppen (nach Alter der Kinder eingeteilt) im Untergeschoss des Gemeindehauses Nette statt (Raum im Jugendkeller Nette).
Alle Infos über den „Kindermusical-Workshop“ (z.B. Uhrzeiten der Gruppeneinteilungen wie zu den Chorproben usw.) und über die Kinder- und Jugendchöre der Ev. Noah Gemeinde sowie Kontaktdaten für Anfragen usw. finden Sie auf der Homepage www.noahgemeinde.de in der Rubrik „Musik“ (= Mäusechor).

Café „Hand in Hand“ diesmal unterwegs…

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Café „Hand in Hand“ begibt sich auf einen archäologischen Spaziergang durch das dörfliche Mengede.Bildschirmfoto 2016-08-26 um 12.19.30

Nach dem Besuch der BUV Kleinzeche Max Rehfeld im August dieses Jahres bestand bei den Besuchern des Seniorencafés „Hand in Hand“ der Wunsch einer Führung durch das dörfliche Mengede unter fachlicher Begleitung.

Diese soll nun am

  • Montag, 05. September 2016

stattfinden.

  • Treffpunkt um 15.00 Uhr ist die Katholische Kirche in Mengede, Siegenstraße 11.

Von dort gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer langsam in Richtung Ev. Kirche Mengede, Wiedenhof. Auf dem Weg dorthin werden viele interessante, historische Geschichten über den Ortsteil Mengede von Frau Westphal, Mitglied im Mengeder Heimatverein, erzählt und anschließend können sich alle Teilnehmenden im Heimathaus am Widum, dem Haus des Heimatvereins, bei Kaffee und Gebäck erholen und stärken. Die Veranstaltung endet um spätestens 17.00 Uhr.

Das Nette(s)r Café „Hand in Hand“ ist ein Angebot der Ev. Noah Kirchengemeinde, Ortsteil Nette und dem Seniorenbüro Mengede.

Das offene Angebot richtet sich an alle Menschen ab 60 plus im Stadtteil und lebt vom freiwilligen Engagement der BesucherInnen.

Ansprechpartner: Pfarrerin Renate Jäckel
E-Mail: pfrin.jaeckel@noahgemeinde.de
Telefon/Kontakt:Tel. 0231/63 23 96Cafe Hand in Hand unterwegs 2016neu.pdf

Burka! Jetzt – Eine Kolumne von Peter Grohmann

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Burka! Jetzt!

Eine Kolumne von Peter Grohmann
KONTEXT:Wochenzeitung vom 24.8.2016
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Strahlt wie die Sonne in Zell am See: Wetterer Peter Grohmann. Foto: Martin Storz

Mal so gesagt: Die Sturmhauben unserer Sondereinheiten sind ja irgendwie auch Burkas. Oder nehmen wir den gewöhnlichen Mopedfahrer – ohne Burka unter dem Pflichthelm geht da gar nix – aber mit wird jeder Einsatz zum Vergnügen. Wenn meine Omi Glimbzsch aus Zittau seinerzeit ein Kopftuch tragen musste als Tabakarbeiterin in der Dresdner Yenidze, wusste sie: Das Tuch bewahrt das Haar vor Tabakdreck und verhindert, dass sich der schöne Zopf in der Maschine verheddert.

Klar, die echte Burka ist noch mal eine andere Nummer: Sie läutet den Wahlkampf ein und wird uns noch sehr lange begleiten. Momentan geht nur die CSU auf echten Abstand zum Burka-Verbot. Nein, nicht wegen Rechtsstaat, sondern wegen Kommerz. Denn ob in den bayerischen Alpen, auf Neuschwanstein, im Tierpark Hellabrunn, in der BMW-Arena oder in Dachau (Sie wissen schon): Es schleiert. Mehr und mehr Vermummte erschrecken Mensch und Tier, den zivilen Wachschutz und Leute aus dem deutschen Osten – ob im schnieke Schuhladen, beim Barbier von Sevilla oder in der Kebaberie: Was unsereins, urlaubend im Zell am See, in der ersten Schrecksekunde für verkappte Asylbewerberinnen hält, was Neutouristen mit offenem Maul stehen lässt, sind keine unwillkommenen Flüchtlinge, sondern Touris aus Saudisch-Arabien in den besten Einkaufszonen – samt begleitenden Familien. Sie fahren per Taxis erster Klasse in noble Bergresorts, dort gibt’s Halal und geschultes Personal, das die Neugierigen verscheicht. Echt wahr. „Und im Vertrauen, sagte mir der Taxifahrer, „seit die kommen, brummt’s wieder so richtig, überall! Die lassen mehr Kohle in zwei, drei Tagen hier als hundert Vollzeiturlauber.“

Bei unserem Verbündeten und Waffenkunden in Saudi-Arabien ist die Verkleidung und Vermummung der Frauen vom Gesetzgeber verpflichtend festgelegt. Todesstrafe gibt’s unter anderem für falschen Sex, Hexerei, Ehebruch und Gotteslästerung. Im Schnitt alle zwei Tage wird dort unten ein Mensch geköpft, meist mit dem Schwert. Das tut nicht so weh wie bei Giftspritzen oder auf den elektrischen Stühlen in anderen zivilisierten Ländern. Fast jeder zweite Hingerichtete ist allerdings ein Gastarbeiter. All dies interessiert die Menschen hier oben einen feuchten Dreck. Aber die Burka.

NB: Durch den Sehschlitz ist der Blick der geschundenen Frau geschärft. Sie erkennt in den Augen des Gegenübers meist offenen Hass und selten Mitleid. Vielleicht weiß sie ja: Die wenigsten Betrachter haben je Rückgrat oder gar Gesicht gezeigt.

Peter Grohmann ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter.
Die KONTEXT:Wochenzeitung ist eine Internet-Zeitung aus Stuttgart, die seit 5 Jahren wöchentlich mittwochs ins Netz gestellt wird. Zusätzlich liegt sie als Printausgabe der Wochenendausgabe der taz bei. Wir danken der Redaktion für die Zustimmung zum Abdruck der Kolumne.
Näheres unter:
http://www.kontextwochenzeitung.de/kolumne/282/burka-jetzt-3841.html

Infoabend des Netzwerks gegen Rechts

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Mail-Anhang

Das „Netzwerk gegen Rechts“im Stadtbezirk Mengede veranstaltet  einen Diskussions- und Infoabend, zu dem Andrea Müller als Referent eingeladen worden ist.

Die Veranstaltung findet statt am

Donnerstag, den 1. September 2016
um 18:30 Uhr
im Gemeindehaus Noah/Nette
Joachim-Neanderstr. 3-5

Andrea Müller ist im Arbeitsfeld Rechtsextremismus tätig. Es soll an diesem Abend mit ihm über die Themen Zivilcourage, Meinungsfreiheit und die rechte Szene in Dortmund diskutiert werden. Dazu wird es auch Hintergrundinformationen über die Symbolik und Auftrittsformen der Rechten geben.Der Referent gilt als ausgewiesener Experte zum Thema Rechtsextremismus und berät viele Städte und Kommunen bei der Erstellung von Konzepten gegen Rechts.

Dies wird der Haupttagesordnungspunkt sein. Darüber hinaus wird es noch Informationen zum „1. Mengeder Seifenkistenrennen der Formel Respekt“ am 17.9. geben und zum diesjährigen  Wodanstraßenfest. An beiden Veranstaltungen ist das „Netzwerk“ jeweils mit einem Infostand vertreten.

Die Veranstalter würden sich freuen, wenn zahlreiche  diskussionsfreudige TeilnehmerInnen  am 1.9. den Weg ins Gemeindehaus der Noah Gemeinde Nette finden würden, weisen aber darauf hin, dass sie von ihrem Hausrecht Gebrauch machen werden.

Kurz und bündig

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 Jubiläum bei den „Emscherwichteln“clip_image002

Am 03. September 2016 begeht Petra Kern,  die Leiterin des Kindergarten der Ev. Noah Gemeinde die  Emscherwichtel, ihr 25-jähriges Ortsjubiläum. Das Jubiläum soll mit einer kleinen Feier begangen werden. Dazu lädt die Ev. Noah-Kirchengemeinde zum 3.9. alle herzlich ein, die sich mit Petra Kern aus dieser Zeit verbunden fühlen. Die Veranstaltung beginnt mit einem Gottesdienst um 15.00 Uhr in der Ev. St. Remigiuskirche Mengede. Anschließend gibt es ein Beisammensein für einen Austausch von Erinnerungen  im Gemeindehaus, Wiedenhof 2
. Alle TeilnehmerInnen sind zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Zur besseren Planung erbitten die Organisatorinnen eine kurze Rückmeldung an das Gemeindebüro, Dortmund-Mengede, Tel. 0231/ 33 37 01.

 

Knepper als Mengedes Möglichkeits(t)raum

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Nordwärts-Sommer-Akademie: Premiere mit Bustour und neuen Ideen

Wie ist Dortmunds Norden zu verbessern? Im Big Tipi waren Ideen gefragt.

Wie ist Dortmunds Norden zu verbessern? Im Big Tipi waren Ideen gefragt.

Der Norden gab sich heiß, kaum überraschend an Hundstagen im August. Unerwartet dagegen, zumindest für nicht Ortskundige, was bei der Nordwärts-Tour durch Dortmunds lange vergessene, oft verleumdete Seite zu sehen war. Wer hätte gedacht, dass hier alles so grün, vielfältig und gar nicht flach ist! Nordwärts-Sommer-Akademie nennt sich das neue Angebot der städtischen Koordinierungsstelle des Dekaden-Projektes, das sich alljährlich mit neuen Themen auseinander setzen wird.

Studenten der Architektur, Raumplanung und Kunst, aber auch Profis und Interessierte waren eingeladen, markante Orte, zumeist ehemalige Industriebauten in der Nordstadt und den nördlichen Stadtbezirken zu betrachten und Ideen für ihre Zukunft zu entwickeln. Dem entspricht das Motto „Möglichkeits(t)räume“. Zwei Tage, Donnerstag und Freitag, standen im Veranstaltungsort Big Tipi für Vorträge und praktische Arbeit zur Verfügung. Den ersten Nachmittag verbrachten die Teilnehmer im roten Dortmund-Doppeldecker-Bus. Die fünfstündige Fahrt begann und endete in zentrumsnahen Bereichen der Nordstadt; dazwischen lagen entfernte Stationen im äußersten Westen wie Martens Ortskern und das Lanstroper Ei im Osten.

Entwicklung wird Zeit brauchen – und Geld

Das alte Ruhrgebiet lebt am Kraftwerk Knepper weiter.

Das alte Ruhrgebiet lebt am Kraftwerk Knepper weiter.

Als Mengedes Möglichkeits(t)raum wurde das ehemalige Kraftwerk Gustav Knepper vorgeschlagen. Es wurde vor knapp einem Dreivierteljahr stillgelegt. Stadtdezernent Ludger Wilde, der den ersten Teil der Fahrt begleitete, stellte die Besonderheiten des Projektes vor. Die 59,4 Hektar Gesamtfläche liegen zu zwei Drittel auf Dortmunder, zu einem Drittel auf Castrop-Rauxeler Gebiet. Das eigentliche Kraftwerksgelände befinde sich vorwiegend auf dem Boden der Nachbarstadt, so Wilde. Beide Gemeinden einigten sich darauf, die Grundstücke komplett gemeinsam als interkommunales Gewerbegebiet zu entwickeln. Damit werden Dortmund und Castrop jeweils 50 Prozent der Fläche angerechnet.

Die 7,3 Hektar mit Kühlturm, Schornstein und anderen Bauten sind im Castroper Flächennutzungsplan als nutzbar für technische Ver- und Entsorgung, Elektrizität bzw. Fernwärme dargestellt. Ein kleiner Bereich wird landwirtschaftlich bearbeitet. Auf Dortmunder Gebiet ist für den östlichen Bereich auf 15,7 Hektar Industrienutzung, auf 7,6 Hektar Gewerbeansiedlung möglich, jeweils im 24-Stunden-Betrieb. Für den Löwenanteil der Fläche, nämlich 36,1 Hektar, ist noch nichts festgelegt.

Den Standort schnell zu entwickeln, scheint fraglich. Ludger Wilde hält es für wahrscheinlich, dass im Gebäudebereich mit Bodenverunreinigungen zu rechnen ist. Abrisskosten und Aufbereitung des Geländes seien einzukalkulieren. Außerdem müsse eine direkte Verkehrsverbindung zum nahen Autobahnkreuz Castrop-Rauxel-Ost gebaut werden – um die Wohnsiedlungen in der Nachbarschaft zu umgehen.

Energie-Denkmal im Grünen beschwört Geist des Ortes

Zum Abreißen zu schade ? Vielleicht fällt jemandem Besseres ein.

Zum Abreißen zu schade ? Vielleicht fällt jemandem Besseres ein.

Was macht das frühere Kraftwerksgelände mitten zwischen alten Wohnsiedlungen,Wiesen und einzelnen Bauernhöfen nach Ansicht der Nordwärts-Koordinierer zu einem Möglichkeits(t)raum ?

Energie zu liefern – das war lange Zeit der Geist dieses Ortes. Warum nicht neue Wege in dieser Tradition suchen, zum Beispiel als „Urban Energy District“? Dahinter verbirgt sich die Idee eines energieautarken Gewerbegebietes, das die Energie für den eigenen Verbrauch selbst herstellt.

Passend dazu das imposante Ensemble aus Kühlturm und Schornstein, das „eine weithin sichtbare Landmarke des Bezirks Mengede“ darstelle. Die Kühlturm-Außenwand könne, so eine weitere Idee, zum vertikalen Garten umgestaltet werden. Im Rahmen von Nordwärts wurde auch die nähere Umgebung unter die Lupe genommen. Das Mengeder „Meer“, die Auenlandschaft des Regenrückhaltebeckens, solle ein adäquates Umfeld erhalten, der Hof Emschertal als Pausenstation auf dem Emscherweg genutzt werden.

Kaum stillgelegt, schon ein großer Interessent

Eine Industriebrache, die viele Möglichkeiten bietet.

Eine Industriebrache, die viele Möglichkeiten bietet.

In der Tat hatte sich bereits im letzten Winter ein Groß-Investor, die Metro, für das Gelände interessiert, um hier ein zentrales Logistik-Zentrum zu eröffnen, das von Dortmund aus konzerneigene Märkte beliefern sollte. Dafür werden vier kleinere Standorte in Essen, Frechen, Kamen und Unna geschlossen. Die Verhandlungen seien gescheitert, weil das Gelände nicht schnell genug herzurichten, der Aufwand zu hoch gewesen sei, berichtete Wilde. Stattdessen entschied die Metro sich für Marl.

Kneppers Möglichkeiten konnten die jungen und älteren Ideenproduzenten der Nordwärts-Sommer-Akademie nicht dazu verlocken, sich darüber Gedanken zu machen. Das widerfuhr auch anderen Gebieten in den Außenbezirken wie Martens Ortsmittelpunkt „In der Meile“ oder dem Evinger Platz. Stattdessen fokussierten die Studierenden vor allem zentrale Bereiche. Die Nordseite des Hauptbahnhofs fanden gleich mehrere Gruppen arg verbesserungswürdig und legten vorläufige Entwürfe vor; auch Borsigplatz und Speicherstraße im Hafen sorgten für Inspiration. Den Dortmund-Ems-Kanal als Freizeit-Verbindungsachse vom Hafen bis zur Stadtgrenze zu entwickeln, war ein weiterer Vorschlag.

Eigentlich war vorgesehen, bereits am Freitag die besten Ideen zu prämieren, doch die Zahl und Qualität der schnellen Entwürfe ließ das Nordwärts-Team anders entscheiden. Die Sommerakademie-Teilnehmer haben noch den Herbst über Zeit, ihre Vorschläge auszuarbeiten und dann vorzulegen.


Arbeit in bester Lage – das braucht Vorbereitung

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Kommentar: Kneppers Zukunft nicht allzu hastig verspielen

Wohin zieht es Transportunternehmen? Dorthin, wo es ihre Lkw:Kolonnen nicht weit zu überregionalen Fernstraßen haben. Ein naher Autobahnanschluss ist das Mindeste, ein Autobahnknotenpunkt schon besser; gleich zwei Knotenpunkte in direkter Nähe ideal. Insofern war das Knepper-Gelände in Oestrich für die Metro-Logistiker eine interessante Option. Allerdings gab es einige Hürden: eine direkte Verkehrsverbindung, um die Wohnbereiche zu umfahren, muss erst noch gebaut werden; die Kraftwerksgebäude stehen eventuell im Weg; in Teilbereichen ist der Boden belastet. Das kostet Zeit und Geld. Die Metro entschied sich gegen den Dortmunder Standort und wählte Marl, wo sofort eine Fläche zur Verfügung stand.

Eine verpasste Chance? Kaum wurde der geplatzte Deal publik, gab es zum Teil heftige Kritik: Knepper müsse schnellstens in vermarktbaren Zustand gebracht werden, damit nicht noch einmal so viele neue Arbeitsplätze verloren gehen. Hat Dortmund in diesem Fall wirklich etwas zu bedauern? Die Metro wird für das neue Logistik-Zentrum vier kleinere Niederlassungen in Essen, Frechen, Kamen und Unna schließen. Dort sind insgesamt ca. 980 Mitarbeiter beschäftigt. Die neue Niederlassung wird nach Auskunft des Unternehmens 1000 Arbeitsplätze bieten, die allen von der Schließung betroffenen Mitarbeitern angeboten würden. Wieviele „neue“ Arbeitsplätze dann übrig bleiben, wird man sehen. Bedenklich auch ein Bericht des im Kreis Unna erscheinenden Hellweger Anzeigers vom 11. Februar dieses Jahres. Da heißt es, die Metro prüfe die Auslagerung der Logistik an einen Dienstleister – eine Horrorvision für alle Betriebsräte. Dienstleister im Logistik-Gewerbe heuern nicht selten Fahrer aus osteuropäischen Ländern an, die zu anderen Konditionen arbeiten als ihre deutschen Kollegen.

Vielleicht lohnt es sich, nicht allzu hastig nach der erstbesten „großen Lösung“ zu greifen und sich lieber ausreichend Zeit zu lassen. Schließlich geht es darum, einem Ort, der dem Stadtbezirk lange Zeit Licht und warme Wohnungen geliefert hat, neues Leben zu geben.

Haus Bodelschwingh lädt zum dritten Gartenflair

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130 Aussteller, Unterhaltung für alle Altersstufen und Kunst für draußen

Der Park von Haus Bodelschwingh ist am kommenden Wochenende zum dritten Mal Schauplatz der Messe „Gartenflair“: Von Freitag, 2., bis einschließlich Sonntag, 4. September, zeigen rund 130 Aussteller Produkte rund um Garten und Lifestyle. Dazu lockt ein familientaugliches Rahmenprogramm mit Musik, Baumklettern und Drachenbasteln für die Jüngsten sowie Rudern auf der Schlossgräfte.

Dreidimensionale Kunst gehört zu den Highlights des Angebotes: Die gebürtige Spanierin und Wahlniederländerin Paz Sanz Fle stellt ihre lebensgroßen, keramischen Frauenplastiken, die Weidenflechterin Barbara Jamin-Sassmannshausen weitaus leichtere, filigran geflochtene „Windfeen“ auf den Rasenflächen rund um den großen Hausteich vor.

Die Anfahrt mit Pkw wird über Königshalt und Schloßstraße unter Umgehung des Ortskernes empfohlen (Parkplätze befinden sich gegenüber dem Schlossgelände). Öffnungszeiten: Freitag und Samstag 10 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr. Eintrittspreis: 10 €.

Vespa Club Lippstadt zu Besuch in Dortmund

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Eine Vespa am Tag schafft den Arzt vom Leib!Vespa Lippstadt
(frei nach Stallone Italiano).

Manchmal hat auch eine Currywurst – neben der Kalorienzufuhr – auch noch einen anderen Nutzen: MENGEDE:InTakt! traf beim Ruhrgebiets-Snack Nummer 1 ganz zufällig auf der Oldtimer-Show „Dortmund Classic Days“ 3 Mitglieder des Vespa Club Lippstadt, die sehr intensiv über ihre nächste Tour diskutierten. Nach Frankreich in die Gegend von Amiens – der Partnerstadt von Dortmund – aber über welche Route – eher nördlich oder südlich? Welche Vor- bzw. Nachteile hat die eine oder andere Strecke? MENGEDE:Intakt! hörte genüßlich zu und fragte sich: Mit einer Vespa? Und dann noch mit Retro-Rollern aus den Jahren 1968 und ähnlich alten Zweirädern? Klarer Fall, eine Vespa hält das P1060173durch, wie Holger, „Elvis“ und Sven vom Vespa Club Lippstadt  glaubwürdig versicherten. Der Einzugsbereich des Vereins und seinen Mitgliedern erstreckt sich schließlich auf die Region Paderborn, Warendorf und Dortmund. Seine Mitglieder sind zwischen 16 und 70 Jahre alt.P1060172

Beweise für die Langstreckentauglichkeit gefällig: Die Reichweite der Club-Fahrten über die Landesgrenzen hinaus umfasst immerhin die Nachbarländer Belgien, Frankreich, Luxemburg und Italien. Besonderes Highlight war die Fahrt nach England auf die Isle of White. Die frisch in Dortmund geplante Tour nach P1060174Frankreich wird in 7 Tagen über 1.300 km führen. Neben diesen Ausflug-Highlights finden alle 2 Jahre im Rahmen von Tagesveranstaltungen Vespa-Treffen an unterschiedlichen Veranstaltungsorten mit einer sagenhaften Beteiligung von 100 Rollern statt.

Klar, dass der Verein für weiterführende Informationen auch online erreichbar ist – nämlich unter www.vc-lippstadt.de. Auf YouTube finden Sie unter „Dirk Kubenke“ einen interessanten Film.

Mit Erlaubnis der drei Vespa-Fahrer darf MENGEDE:Intakt! hier einige Fotos von ihrer Webseite veröffentlichen.

Gardasee-Tour 2015:

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Hinweis: Zum Vergrößern der Fotos diese bitte anklicken.

 

Diethelm Textoris: Im Alleingang rund um den Watzmann

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Der Watzmanntrek – eine Herausforderung besonders bei schlechten Wetterverhältnissen

Diethelm Textoris bei de Umrundung des Watzmann Massivs.

D. Textoris bei der Umrundung des Watzmann Massivs.

Seit über 40 Jahren ist Diethelm Textoris – Redaktionsmitglied von MENGEDE:Intakt! auf internationalen Weit- und Fernwanderwegen unterwegs. Im vergangenen Monat war er wieder auf Tour. Im Alleingang umrundete er den zweithöchsten Berg Deutschlands, den 2713 Meter hohen Watzmann.

Während bei uns die Temperaturen 30 Grad erreichten, war er Kälte, Regen und Schnee ausgesetzt. Nachfolgend sein Bericht:

„Schon der Start ist etwas Besonderes. Denn der Ausgangspunkt ‚Salet‘ des ‚Watzmanntreks‘ ist nur mit dem Boot zu erreichen. Sechs Wandertage liegen vor mir. ‚Die schönsten Juwelen der Bayerischen Alpen‘, hat mir der Wanderführer versprochen. Da überliest man gern die nächsten Ausführungen:‚Sie gehen auf felsigen Bergpfaden und alpinen Bergsteigen und müssen mit jedem Wetter rechnen.‘

Vorbei an St. Bartholomä ging es zum Asugangspunkt "Salet" am südlichen Ende des Königssees.

Vorbei an St. Bartholomä ging es zum Asugangspunkt „Salet“ am südlichen Ende des Königssees.

Noch befinde ich mich auf dem vollbesetzten Elektroboot im Strom der internationalen Touristen. Routiniert erklärt der Schiffbegleiter die Sehenswürdigkeiten zur Linken und Rechten: Den Malerwinkel, die Kesselwand, St. Bartholomä. Mit seiner Posaune lässt er das berühmte Echo erklingen. Das freiwillige Trinkgeld wird sofort kassiert. ‚Denken Sie daran, dass wir das Geld mit dem Kollegen oben am Berg teilen müssen.‘
‚Vor uns sehen Sie den Röthbachwasserfall, mit 470 Metern der höchste Wasserfall Deutschlands‘, verkündet der Schiffsbegleiter. Ich bekomme doch ein ziemlich mulmiges Gefühl, als mir klar wird, dass ich genau parallel dazu über einen Steig mit anschließenden weiteren 300 Höhenmetern zur ‚Wasseralm‘ aufsteigen muss.

Parallel zum Röthbachwasserfall ging es steil aufwärts zur Wasseralm.

Parallel zum Röthbachwasserfall ging es steil aufwärts zur Wasseralm.

Am Fuße des Wasserfalls lasse ich die letzten Tages-Touristen hinter mir, dann geht es nur noch aufwärts. Über steile, schmale und felsige Pfade, mit Seilen gesicherte Kletterstufen, bei denen auch die Hände zum Einsatz kommen. Seit Beginn des Aufstiegs hat ein heftiger Regen eingesetzt, und das vom Berg herabfließende Wasser sucht sich vorwiegend meinen Weg als Abflussrinne. Einmal bekomme ich bei Durchquerung eines Wasserfalls eine ziemlich heftige Dusche ab. Als ich nach vier Stunden die Wasseralm in 1420 m Höhe erreiche, weiß ich, dass sie ihren Namen zu Recht trägt.

Bei der Wasseralm merkt man, dass man beim ‚Watzmanntrek‘ ein Stück moderner Zivilisation hinter sich lässt. Man muss sich zwar nicht mehr, wie noch vor kurzem, in der Viehtränke waschen. Aber die Waschräume sind im höher gelegenen Nebengebäude und haben keine Duschen. Dafür ist das nostalgische ‚Plumpsklo‘ mit dem Herz in der Tür erhalten geblieben. Wer nachts bei Regenwetter im Schein der Taschenlampe die Örtlichkeiten aufsuchen muss, bekommt die ‚Wasserspülung‘ schon vorher. Handyempfang? Fehlanzeige. Den habe ich erst am nächsten Tag, (wieder ein Regentag) an einer einzigen, genau im Reiseführer beschriebenen Stelle. Dann ist für drei Tage wieder Funkstille. Zum Glück habe ich die Angehörigen darauf hingewiesen. Damit sie nicht gleich das Schlimmste befürchten.

Auch im Sommer kann das Steinerne Meer mit Schnee bedeckt sein.

Auch im Sommer kann das Steinerne Meer mit Schnee bedeckt sein.

Beim Blick aus dem Fenster des Kärlinger Hauses (1638 m) am nächsten Tag zeigen sich die umliegenden Berge verschneit. Ich beschließe, wie auch die übrigen Gäste, auf direktem Weg zum Ingolstädter Haus (2120 m) zu gehen, denn im ‚Steinernen Meer‘ sind die Boden-Markierungen bei Schnee nicht mehr zu erkennen.

Abmarsch vom Ingolstädter Haus bei winterlichen Bedingungen im Sommer.

Abmarsch vom Ingolstädter Haus bei winterlichen Bedingungen im Sommer.

Auf dem Weg zum Ingolstädter Haus war die Wege teilweise mit Neuschnee bedeckt.

Auf dem Weg zum Ingolstädter Haus war die Wege teilweise mit Neuschnee bedeckt.

Trotzdem muss ich hochkonzentriert aufpassen, wie ich jeden Tritt setze und immer vorausschauend im Nebel die nächste Markierungen suchen. So bin ich froh, dass ich nach einer doppelt so langen Zeit wie vorgegeben hinter einer hohen Schneewehe bei einem Schild ‚Herzlich Willkommen‘ die Hütte erreiche.

‚Im Nebenraum spielt der Franz‘, flüstert mir die Bedienung als Geheimtipp zu.

Zünftiger Hüttenabend mit Franz: Highway to Hell statt Kufsteinlied.

Zünftiger Hüttenabend mit Franz: Highway to Hell statt Kufsteinlied.

Franz, 60 Jahre alt, genießt mit seiner Gitarre Kultstatus auf der Hütte. Während früher ‚La Montanara‘ oder das ‚Kufsteinlied‘ die Renner waren, treibt er heute mit ‚Smoke on the water‘ und ‚Highway to Hell‘ die Gäste auf die Sitze und Tische. Ich finde, dass in die Super-Stimmung ein zünftiges Seemannslied gut passt. So darf ich mit Franzens instrumentaler Unterstützung ‚La Paloma‘ vortragen und mit ‚Lili Marleen‘ den Abend beschließen.

Verhungern und Verdursten muss man auf den Hütten nicht.

Verhungern und Verdursten muss man auf den Hütten nicht.

Nach zwei weiteren trüben Tagen, bei denen ich die risikolosere Wegführungsvariante über Österreich mit dem Gasthaus ‚Hirschbichl‘ als Übernachtungsstation nehme, erreiche ich das Watzmannhaus in 1930 m Höhe. Da ich eine Gipfelbesteigung nicht ernsthaft erwogen habe, steige ich nach Tagen der Kälte am einzigen Sonnentag bei angenehmer Hitze hinab zum Königssee.

Wegen des schlechten Wetters waren nur Teile des Watzmanns im Nebel zu erkennen.

Wegen des schlechten Wetters waren nur Teile des Watzmanns im Nebel zu erkennen.

Der Kreis hat sich geschlossen. Den Watzmann habe ich kein einziges Mal in seiner vollen Schönheit sehen können. Nach Tagen mit Kompromissen bezüglich der Körperhygiene genieße ich das komfortable Zimmer im Hotel ‚Schiffmeister‘. Vom Balkon beobachte ich die unzähligen Touristen, die im 15-minütigen Rhythmus die Schiffe füllen. Die internationale Beliebtheit merke ich auch am nächsten Morgen, als ich beim Frühstück ziemlich allein unter Japanern bin.“

Weitere 
Informationen:
Je nach gewählter Variante benötigt man für den „Watzmanntrek“ 5 bis 9 Tage.
Die Streckenlänge kann zwischen 50 und 100 Kilometern variiert werden, pro Tag sind bis zu 1.200 Höhenmeter zu bewältigen.
Der Führer „Watzmanntrek“ mit vielen nützlichen Informationen ist erhältlich unter der ISBN 9783-86686-432-0

Menschen auf der Straße

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Ausstellung des ObdachlosenKaffees/Hilfe für Menschen in Not in St. ReinoldiIMG_1606

Unter dem Titel „Menschen auf der Straße“ ist in der Zeit vom 1. 8. – 8.9.2016  täglich in der Zeit von 10.00 – 18.00 in der Reinoldi-Kirche Dortmund Uhr eine Foto-Ausstellung zu sehen, die vom ObdachlosenKaffee/Hilfe für Menschen in Not in St. Reinoldi organisiert worden ist.

Es werden Fotografien Benito Barajas, Markus Bullik, Karin Richert und Jürgen Wassmuth ausgestellt. Zur Ausstellung schreiben die Veranstalter:IMG_1608

„Markus Bullik und Jürgen Wassmuth zeigen uns Menschen, mit denen wir nicht unbedingt täglich ins Gespräch kommen oder mit denen wir ins Gespräch kommen wollen. Doch sie teilen mit uns die gleichen Straßen, die gleiche Luft, vielleicht auch die gleichen Träume.
‚Lebe Deinen Traum‘, diese Ermutigung hat Karin Richert festgehalten. Kein Mensch zusehen, aber eine Ahnung von seiner/ihrer Sehnsucht. Wer wünscht sich das nicht, den zutiefst im Inneren spürbaren Lebenstraum zu leben.IMG_1607
Benito Barajas hat einen obdachlosen Mann gebeten ihm für eine kurze Fotozeitseinen Hausstand, einen Einkaufswagen, gefüllt mitessen Hab und Gut zu überlassen. Er willigte ein. Schon das zeigt, welch großes Vertrauen er Benito Barajas damit geschenkt hat. Nicht dass er nichts entwendet, sondern dass er seine  menschliche Würde achtet.“

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Auf eine Tasse Kaffee….

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Ulrich Cuypers mit MdB Marco Bülow

… heute mit Ulrich Cuypers:

Alles über Bienen und Bienen über alles

Als sich der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow kürzlich in Schwieringhausen vom Mengeder Bienensachverständigen Ulrich Cuypers (66) über die Bienen im Allgemeinen und über das Bienensterben im Besonderen informieren ließ, fragte sich die weniger informierte Öffentlichkeit, warum der Bülow deshalb gerade nach Mengede kommt. Bienensachverständiger? Sollte nicht eigentlich jeder Imker Bienensachverständiger sein? Ebenso, wie z. B. jeder „Taubenvatter“ für sich in Anspruch nehmen wird, ein Taubensachverständiger zu sein.

Um die Unterschiede herauszufinden hat MENGEDE:InTakt!  mit Ulrich Cuypers einen Termin vereinbart, um von ihm etwas mehr über das Hobby des Imkers zu erfahren. Aber auch darüber, wie es sich mit dem Sachverständigen verhält. Wer mit Ulrich Cuypers ins Gespräch kommt, erhält eine Menge an Informationen über die Westliche Honigbiene; beispielsweise:

  • dass die Bienen zur Insektenfamilie der Hautflügler gehören – ebenso wie die Wespen, Hornissen und Hummeln. DSC01130Umgangssprachlich wird der Begriff Biene meist auf eine einzelne Art, die Westliche Honigbiene reduziert, die wegen ihrer Bedeutung als staatenbildender Honigproduzent besondere Aufmerksamkeit erfährt. Dabei bilden die Bienen eine  recht große Gruppe mit sehr unterschiedlichen Arten. Viele davon, vor allem die solitär lebenden, werden unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst.
  • dass die Bienen in erheblichem Maße zum Erhalt von Wild- und Kulturpflanzen und deren Erträgen beitragen. Ihre ökologische Bedeutung ist beträchtlich und muss als die eigentliche Leistung angesehen werden. Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern. Nach Ansicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace liegt die jährliche Bestäubungsleistung weltweit bei rund 265 Milliarden Dollar. IMG_1590Ihre damit zusammenhängende ökonomische Bedeutung wird auch dadurch deutlich, dass z. B. in Deutschland derzeit von über 80.000 Imkern zirka eine Million Bienenvölker gehalten werden. Diese decken mit etwa 25.000 Tonnen Honig pro Jahr ca. 20 % des heimischen Bedarfs.
  • dass es im Frühsommer häufig zu einem sog. Schwarm kommt. In dieser Jahreszeit verfügt ein Bienenvolk über den größten Bestand an Individuen im Jahresverlauf. Dadurch sind viele Ammenbienen vorhanden, die die Brut pflegen wollen, aber nicht mehr ausreichend Brut vorfinden. Dies ist beispielsweise bei einem zu eng gewordenen Bienenstock der Fall. Dann verlassen schlagartig 10.000 Bienen und mehr mit ihrer Königin in einer riesigen Wolke den Bienenstock. In der Nähe des Bienenstocks sammeln sie sich später als Schwarmtraube und legen eine Ruhepause ein, um sich weiter zu orientieren. Dazu machen sich einige hundert Kundschafter, auch Spurbienen genannt, auf den Weg und suchen nach einer geeigneten neuen Nistgelegenheit. Bei diesen Erkundungen kehren immer wieder Spurbienen zum Schwarm zurück und führen auf der Oberfläche der Schwarmtraube den IMG_1587Schwänzeltanz auf, um weitere Kundschafter an die neu entdeckten Orte zu locken.Die Informationsübermittlung der Spurbienen hinsichtlich Richtung und Entfernung entspricht der des Tanzes bei der Übermittlung einer Futterquelle. Je überzeugter sie  von der Lage des neuen Nistplatzes sind, desto ausdauernder vollziehen sie diesen Tanz.
  • dass die Behauptung nicht zutrifft, Bienen seien angriffslustig und würden gerne mal zustechen. Bienen sind friedliebende Insekten. Weibliche Bienen verfügen zwar über einen sog. Wehrstachel mit Widerhaken, setzen ihn aber nur in höchster Not ein, denn sie verlieren ihn beim Stechen und sterben  anschließend.
  • dass es eine – mit viel Emotionen in Imkerkreisen, aber natürlich auch in der Landwirtschaft und in den einschlägigen wissenschaftlichen Disziplinen – geführte Auseinandersetzung um das Thema Bienensterben gibt. Unter diesem Begriff werden vor allem die Sterbeursachen und -folgen der Westlichen Honigbiene diskutiert.
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    Zurück mit reichlich Pollen…

    Als wichtigste Ursachen für diese Situation gelten weltweit die Varroamilbe und mit einigem Abstand die amerikanische Faulbrutkrankheit. Inwieweit Rückstände von Pflanzenschutzmitteln eine Rolle spielen, wird kontrovers diskutiert. Sicher scheint zu sein, dass Bienen sich wegen des Einsatzes von Giften in der Landwirtschaft nicht ausreichend ernähren können. Manche Gifte dezimieren die Bienenbestände erheblich, so dass die Forderung im Raum steht, diese Gifte aus der europäischen Landwirtschaft zu verbannen.
    dpa meldet in diesen Tagen, dass „Pflanzenschutzmittel aus der Gruppe der Neonikotinoide nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen und Schmetterlinge“ gefährden. (taz vom 17.8.2016). Auch „spiegel online“ berichtete am gleichen Tag, dass nach einer Studie des britischen Zentrums für Ökologie und Hydrologis ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und dem Rückgang der Wildbienen-Population naheliegt.
    Die im Jahre 2011 veröffentlichten Ergebnissen der Langzeitstudie „Deutsches Bienen Monitoring“, die von der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung koordiniert wurde, kommt allerdings zu dem Schluss, dass Rückstände von Pflanzenschutzmitteln beim Bienensterben kaum ins Gewicht fallen. Die Ergebnisse dieser Studie werden jedoch von vielen Imkern und Umweltverbänden wie NABU und BUND heftig kritisiert. Hauptvorwurf: Die Anwendung von Pestiziden und deren Folgen sei gar nicht untersucht

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    …auch wenn das Futter in  dieser Jahreszeit knapp wird

    worden. Als kritisch wird zudem angesehen, dass „50 Prozent der Kosten des Projekts von der Industrie (BASF, Bayer und Syngenta) getragen“ wurde, welche die umstrittenen Pestizide produzieren.

  • dass die Varroamilbe als der bedeutsamste Bienenschädling weltweit gilt und dass sie als eine Hauptursache des in Deutschland seit einigen Jahren immer wieder im Herbst oder dem Winterhalbjahr auftretenden seuchenartigen Bienensterbens gesehen wird. Der Befall von Bienenvölkern durch die Milbenart wird als Varroose bezeichnet.
  • dass die Amerikanische Faulbrut ebenfalls weltweit als
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    Regelmäßige Beobachtung verhindert größere Schäden

    bedeutsame Ursache für das Bienensterben gilt. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der älteren Bienenbrut. Im Erkrankungsverlauf löst sich die gesamte Körperstruktur der Larven oder Puppen auf und es bleibt nur eine zähe, braune, schleimige Substanz übrig, die später zu einem dunklen Schorf eintrocknen kann. Jede unerkannt gebliebene, infizierte Larve trocknet in der Zelle ein und enthält nach vollständiger Zersetzung bis zu 2,5 Milliarden neuer Sporen. Zusammenbrechende Bienenvölker werden von Bienen anderer Völker ausgeräubert, wodurch sich die Sporen in deren Völker verteilen. Früher musste jedes Volk, bei dem eine Faulbruterkrankung erkannt war, abgetötet werden. Heute wird nur noch die Brut vernichtet. In Dortmund ist diese Erkrankung in den letzten drei Jahren allerdings nicht mehr aufgetreten, auch ein Erfolg der verbesserten Wabenhygiene.

Bevor wir uns weiter mit den Bienen beschäftigen, ist es natürlich auch interessant zu erfahren, wie jemand, der seit 1981 am Phoenix – Gymnasium in Hörde in den Fächern Englisch, Erdkunde und evgl. Religion unterrichtet hat, als Hobby die Imkerei entdeckt und im Imkerverband gleich auch noch zu verantwortungsvoller Tätigkeit herangezogen wird.

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Der Smoker dient zur Beruhigung der Bienen

Auf diese Fragen erfährt man, dass Ulrich Cuypers im Jahr 2005 zufällig aus einer Zeitungsmeldung von einer Veranstaltung des Kreisimkervereins im Lehrbienenstand im Rombergpark las. Er wollte sich den angekündigten Vortrag mal anhören, obwohl ihn das Thema „Bienen“ bis dahin nicht sonderlich interessiert hatte.  Dort lernte er nach der Veranstaltung zwei ältere Imker kennen, kam mit ihnen ins Gespräch und war von deren Sachkunde fasziniert, mit der sie über Bienen sprachen. Zum Schluss des Gesprächs gaben sie ihm den Rat, den Umgang mit Bienen könne man nicht aus Büchern lernen, sondern nur, wenn man täglich mit ihnen umgehe. Das war nicht nur eine theoretische Empfehlung, sondern er bekam sogleich von ihnen zwei sog. Ableger geschenkt. Danach war ihm klar: Ich werde Hobby-Imker!

So kam es dann auch, und da er in seinem Beruf gelernt hatte, neben den praktischen Erfahrungen die theoretischen Grundlagen nicht zu vernachlässigen, war es zwangsläufig, dass er an Weiterbildungsveranstaltungen des Imkerverbandes teilnahm. Er lernte zunächst, durch welche Maßnahmen die Honigqualität verbessert werden kann. Nach erfolgreichem Abschluss einer entsprechenden Prüfung darf er seinen Honig nun entsprechend der Qualitätsanforderung des „Deutschen Imker Bundes“ mit diesem Warenzeichen anbieten. Im September 2011 bestand er nach halbjähriger Schulung des Landesverbandes die Prüfung als Honigsachverständiger.

Danach folgte der nächste Schritt: Die Ausbildung zum Bienensachverständigen. In dieser Phase musste er sich mit für ihn bisher fremden Fachgebieten wie Biologie, Chemie, Botanik und Medizin beschäftigen. Nach erfolgreichem Abschluss der 6-monatigen Ausbildung konnte er sich Bienensachverständiger des Imkerkreises Dortmund nennen und ist seit 2012 Obmann für Bienengesundheit für den Kreisimkerverein Dortmund.

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Der Standort Schwieringhausen

Nach einer weiteren 6 Monate dauernden Ausbildungsphase legte er eine Prüfung als Systemberater ab. Aufgabe des Systemberaters ist z.B. die fachliche Beratung der Imker, die ihre Imkerei zertifizieren möchten.

Zurück zum Hobby-Imker Ulrich Cuypers. Er begann mit der Bienenzucht im Jahr 2005 mit zwei Völkern im eigenen Garten. „Das war meine schönste Zeit“, erinnert er sich, „weil ich die Bienen in meiner Freizeit praktisch immer um mich herum hatte.“ Es drohte jedoch Streit mit der Nachbarschaft, und so siedelte er seine Völker aus. Heute hat er sie auf vier Standorte verteilt: Deinighauser Straße, Obstbaummuseum in Schwieringhausen, Kleingartenanlage in Nette, Phoenix-Gymnasium in Hörde, und demnächst soll noch ein weiterer Standort in Ellinghausen von der DEW hinzukommen. An jedem Standort hat er zwei bis zehn Völker, zu jedem dieser Völker gehören im Sommer bis zu 50.000 Bienen. Beachtlich!

Zur Zeit gibt es in Dortmund  ca. 300 Imker. Das Interesse an ihrer Arbeit nimmt deutlich zu,  vor allem bei Jugendlichen  und bei Frauen. Ulrich Cuypers ist – da es in Mengede nur noch wenige Imker gibt – Mitglied im Ortsverein Hombruch, der ungefähr 90  Mitglieder zählt. Von diesen 90 ist nur einer Berufsimker, die anderen betreiben die Imkerei als Hobby. Jeder von ihnen hat im Schnitt 6 Bienenvölker, deren durchschnittlicher Honigertrag beträgt im Jahr ca.  120 kg. Das wären 240 Gläser, und das ist kein Ertrag, mit dem man reich werden könnte.

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Einfütterung – bei Bedarf

Die Lebensbedingungen der Bienen hier in Dortmund sind überdurchschnittlich gut. Es gibt in den zahlreichen Kleingärten viele Obstbäume und auch ansonsten mehr Wildbäume und unterschiedliche Blumen und Pflanzen als in anderen Gegenden, die den Bienen ausreichend Nahrung bieten können. Allerdings erfordert der Sommer in diesem Jahr mit seinem anfangs eher bescheidenen Wetter eine erhöhte Aufmerksamkeit der Imker. Wichtig ist in dieser Zeit, den möglichen Befall der Bienenvölker durch die Varroamilbe in den Griff zu bekommen. 
So gibt es denn auch im Verlauf des Jahres nur wenige Phasen, in denen Ulrich Cuypers die Bienen sich selbst überlassen würde.

Der Jahresablauf des Imkers Cuypers ist an der Entwicklung der Bienenvölker orientiert und von Wettereinflüssen und vom Trachtangebot abhängig. Dabei fallen in der Regel die folgenden Tätigkeiten an:

  •  Im zeitigen Frühjahr zur Salweidenblüte wird der vorjährige Brutraum entnommen und eingeschmolzen. Dies dient der Wabenhygiene, da das Volk nun im noch nicht bebrüteten vorjährigen Honigraum brütet.
  • Je nach Bedarf des einzelnen Volkes wird über einem Absperrgitter eine Zarge mit Mittelwänden aufgesetzt, die die Bienen zum Honigraum ausbauen.
  • Ab Anfang Mai bis Ende Juni hat der Imker viel zu tun – an dieser Stelle nur stichwortartig:
    •  wöchentliche Kontrolle des Brutraums auf Schwarmzellen,
    • im vierzehntägigen Rhythmus Drohnenrahmen setzen und ausschneiden,
    • bei guter Tracht zweiten Honigraum aufsetzen,
    • im gleichen Zeitraum Ablegerbildung,
    • vollverdeckelte Honigwaben Mitte Mai abschleudern,
    • nach der Lindenblüte erfolgt die Sommerernte, in diesem Jahr Mitte Juli,
    • danach Auffütterung der Bienen und Ermittlung der Varroabelastung,
    • In Abhängigkeit des Varroadrucks Behandlung des Bienenvolkes mit Ameisenmeisensäure.
  • Vor der Schleuderung muss der Raum, in dem geschleudert wird, gründlich gereinigt und die benötigten Geräte auf Sauberkeit und Funktionstüchtigkeit überprüft werden.
  • Nach der Schleuderung wird der Honig abgeschäumt und gerührt, bis er die gewünschte Konsistenz hat, dann in Gläser abgefüllt und etikettiert. Beteiligung an der Honigbewertung des Landesverbandes.
  • Im Herbst wird – falls nötig – weiter eingefüttert und die Varroa bekämpft. Hierbei sind Temperaturen um 20˚Celsius notwendig. Fluglöcher werden eingeengt und Mäuseschutzgitter werden angebracht.
  • Im brutfreien Zustand erfolgt bei niedrigen Temperaturen die letzte Behandlung der Varroamilbe im Dezember.
  • Im zeitigen Frühjahr beginnt hoffentlich die neue Saison mit starken und gesunden Völkern.

Zum Standort Phoenix-Gymnasium erzählt Ulrich Cuypers folgende schöne Geschichte. Im Herbst 2009 habe  ein Referent auf dem Honigtag in Siegen den Imkern einen Spiegel vorgehalten. Ohne hinreichenden Nachwuchs, so seine pessimistische Prognose, sei die  Imkerei  in Westfalen in spätestens zwanzig Jahren am Ende. Das habe ihn beeindruckt und auf der Rückfahrt von Siegen beschloss er – vemutlich auch inspiriert durch die soeben erhaltene Goldmedaille für seinen Honig – den Schülern des Phoenix-Gymnasiums eine Bienen AG anzubieten.

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Die Nachbarn der Bienen am Standort Schwieringhausen

Die Bienen AG startete mit drei Schülern aus der Oberstufe und sieben Fünftklässlern. Diese Schüler sind heute natürlich nicht mehr in der Bienen AG. Da aber mit jedem neuen Schuljahr neue Schüler hinzukommen, hat die Bienen AG derzeit zehn Mitglieder, die im kommenden Schuljahr die Klassen sechs und sieben besuchen. Aus den jetzigen 5er Klassen werden sicher neue Schüler hinzukommen. Die AG trifft sich wöchentlich nach Unterrichtsschluss, arbeitet mit den Schulbienen und entwickelt aus der Gruppe heraus Fragestellungen, die dann aufgearbeitet werden. Die Bienen AG beteiligt sich an den Bildungsangeboten des Landesverbandes. Sie hat die beiden Landeswettbewerbe der Jugendimkerei gewonnen. Durch ihre Beteiligung am Bundeswettbewerb des „Deutschen Imker Bundes“ 2013 in Weimar, 2014 in Ludwigshafen und 2015 in Amberg haben die Mitglieder der Bienen AG des Phoenix Gymnasiums nach den anerkennenden Worten des Präsidenten des bayrischen Imkerverbandes in der „ersten Liga mitgespielt“.

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Zurück auf dem Weg zum Bienenstock

Und zum Abschluss wollen wir unseren Lesern eine besondere  Geschichte nicht vorenthalten, die am 22.8. 16 im Dortmunder Teil der Ruhr Nachrichten zu lesen war. Da berichtete Kerstin Hanke, Pfarrerin in der evgl. Kirchengemeinde Wickede, von einem Edikt*, das die Archivarin Marianne Dülken in den Unterlagen der Kirchengemeinde gefunden hatte. Friedrich, König von Preußen, hatte 1775 allen Predigern aufgetragen, jährlich dieses „ Edikt auf die Vergiftung und vorsätzliche Beschädigung derer Bienen, gesetzte Strafe betreffend“ von der Kanzel zu verkünden.
Frau Hanke schließt ihren Beitrag mit dem Hinweis, sie sei keine Monarchieanhängerin, aber dieser königlichen Bitte komme sie gerne nach.

*in der Neuzeit steht der Begriff
• vor allem für Gesetze französischer Könige, die einen einzelnen Gegenstand regeln (Gegensatz zur Ordonnanz),
• in der Rechtssprache jedoch auch für öffentliche Bekanntmachungen (im Gegensatz zu Verständigungen, die nur Verfahrensbeteiligten zugehen).
(wikipedia)

16. Michaelisfest in Mengede

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Im Endspurt für die Vorbereitungen DSC01215

Heute trafen sich die Organisatoren und Sponsoren, um im Mengeder Amtshaus Gelegenheit zu bekommen, die Mengeder Öffentlichkeit über das bevorstehende Ereignis zu informieren.
Das Ereignis: Die 16. Auflage des Michaelisfestes, das am kommendenWochenende im neuen Mengeder Zentrum um das Amtshaus stattfindet. (Vgl. hierzu auch MENGEDE:InTakt! vom 25.8.2016)

Michael Konrad erläuterte als Sprecher des Stadtbezirksmarketing das vorliegende Programm und gab den Organisatoren und Sponsoren Gelegenheit zu erläutern, was in diesem Jahr an den drei Tagen geboten wird. Viele unterschiedliche Beteiligte tragen zum Gelingen der 16. Auflage bei: Kulturzentrum Mengede (Mengeder Saalbau), Gewerbeverein Mengede, Schützenverein, Heimatverein, die beiden Kirchen, der Kindergarten Emscherwichtel sind „im Boot“  – das ist eigentlich kein Selbstläufer, und deswegen verdient festgehalten zu werden, dass die Veranstaltung mittlerweile auf eine gute Tradition verweisen kann.DSC01229

Schade nur, dass in diesem Jahr zum gleichen Termin im Park vom Schloss Bodelschwingh  am kommenden Wochenende die  Messe „Gartenflair“ stattfindet. Vielleicht ist für das nächste Jahr eine koordinierte Absprache möglich.

Zusätzlich zu dem gutabgestimmten Programm im Park, auf der Bühne am Amtshaus und auf dem Mengeder Marktplatz hat der Gewerbeverein sich bemüht, die Mengeder Geschäftsleute zu animieren, nicht nur die Geschäfts zu öffnen, sondern sich auch verschiedene Aktionen für die Kundschaft einfallen zu lassen.

Wir sollten uns überraschen lassen!

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Erstmals tritt am Samstag ab ca. 20.00 der Planerladen Dortmund in Aktion. Hierbei handelt es sich um ein Projekt „Zur Förderung des Innerstädtischen Grenzverkehrs“. Es hat sich zum Ziel gesetzt, „die Begegnung und den Austausch zwischen den Menschen aus unterschiedlichen Stadtteilen  und Lebenswelten zu fördern“ und das solidarische Handeln und den Zusammenhalt in der von Vielfalt geprägten Stadtgesellschaft zu fördern“. Man darf gespannt sein, ob in der Diskussion mit Bezirksbürgermeister W. Tölch Ansätze skizziert werden können, die den Stadtbezirk Mengede bei der Lösung der einschlägigen Probleme helfen können – wenn denn die „Zentrale in Dortmund“ mitspielt.

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Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

Die Kurzgeschichte der Woche

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Die Kunst mit der Kunst

von Klaus Neuhaus*

„Wann ist denn Kunst eine Kuuhuhuunst?“, würde wahrscheinlich Herbert Grönemeyer singen, wenn er mit diesem Thema befasst wäre.
Völlig beseelt ein Konzert oder eine Ausstellung zu verlassen, ist für mich ein Hochgefühl, dass kaum eine Steigerung kennt.

Daniel Barenboim spielte mit dem West-Eastern Divan-Orchestra in der Berliner Waldbühne. Viel Beethoven, mit Götterfunken und allem Pipapo. Ich durfte mit Familie und Freunden zuhören.
Der Wetterdienst hatte für den Abend übelstes Wetter vom Himmel über Berlin angekündigt.
Es gab durchaus auch ernste Drohungen von Petrus, also von ganz oben.
Er muss wohl trotz der Riesenentfernung Barenboim erkannt und dann entschieden haben: „Da unten ist ja der Daniel am Werk. Das ist doch der, der israelische und arabische Musiker in einem Orchester spielen lässt. Dann lass ich das doch lieber bleiben mit dem Donnerwetter. Wäre doch zu schade.“

Meine Religiosität hält sich in Grenzen. Doch ungefähr so muss es sich abgespielt haben. Da bin ich ganz sicher.
Auf dem Weg von der Waldbühne zurück zur Bahn standen hier und da kleine Grüppchen offensichtlich jüdischer Gemeindemitglieder, gemeinsam dezent Lieder singend, die womöglich in jüdischen Gemeinden gesungen werden. Das vermute ich.
Eine sehr spezielle Form von Glückseligkeit.
Was Daniel Barenboim angeht, bin ich befangen. Das gebe ich gerne zu.
Ich bewundere ihn.
Gar nicht mal, weil er besser dirigiert als andere Dirigenten oder besser Klavier spielt als andere Pianisten.
Das ist es nicht.
Es ist vielmehr die Art und Weise, wie er es tut. Wie er den Spaß an der Musik lebt und verbreitet. Wie er vor dem Flügel sitzt und spielt, als gäbe es nichts Leichteres auf dieser Welt. Nicht so überheblich wie einige seiner Kollegen, die ständig Arme, Hände und Kopf verdrehen, um zu verdeutlichen, welch schwieriges Werk sie grad vollbringen.

Oder diejenigen, die völlig in sich gekehrt sind, für Sterbliche nicht erreichbar, um zu demonstrieren: Das kann ich nur spielen, wenn ich völlig weggetreten bin.
Alles nur ein großer Quatsch.
Barenboim zeigt, wie es wirklich geht. Mit einem Lächeln, das uns sagt: Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als das, was ich hier lebe.
Streng nach der alten Zirkusregel, dass alles ganz leicht und einfach wirken soll, was in der Manege passiert. Es geht das Publikum nichts an, wie schwierig es ist, sich dieses Können anzueignen.

Die vielzitierten langen, schlanken Klavierfinger hat Barenboim nicht einmal.
Eher (sorry) Wurstfinger oder „Deutschländer“-Würstchen, wie Frank Goosen in einem Bühnenprogramm seine eigenen Finger nannte, als er noch fülliger war.
In Dinslaken-Lohberg eröffnet die Ruhrtriennale mit einer Accattone-Inszenierung.
Eyüp Yildiz, der Vizebürgermeister von Dinslaken, ist nicht glücklich mit dieser Entscheidung, hat die Befürchtung, dass die Kohlenmischanlage für ein durchreisendes Kulturspektakel missbraucht wird. Auch wegen der vielen Migranten nicht ganz passend.
In einem Zeitungsinterview äußert er neben anderen Bedenken: „Die wahre Kunst würde doch Brücken bauen! Wenn die Kunst die Leute nicht mitnimmt, tun es andere.“

So denken Diplom-Sozialwissenschaftler über die Kunst.
Eyüp Yildiz ist Diplom-Sozialwissenschaftler. Ein sehr guter wahrscheinlich. Und ein richtig fähiger Vizebürgermeister. Daran hege ich nicht die geringsten Zweifel.

Kunst muss gar nichts.
Dass das ein für alle Mal klar ist.
Unter allen schlimmen Sätzen hier mein Lieblingsschlimmersatz, von Franz-Josef Degenhardt:
„Zwischentöne sind bloß Krampf im Klassenkampf.“
Auf einer Stufe mit:
„Schöne Poesie ist Krampf im Klassenkampf.“ Und:
„Schöne Künste sind bloß Krampf im Klassenkampf.“

Auch von Degenhardt.

So etwas kommt dabei heraus, wenn man aus bürgerlichen Verhältnissen stammt und die Arbeiterklasse im Klassenkampf retten möchte.
Das ist noch nie gut gegangen.
In einer Talkshow sagte Daniel Cohn-Bendit zu Reinhard Mey: „Wir machen das mit unserer Politik soundso. Und du machst das mit deiner Klampfe.“
Er hätte auch Gitarre sagen können.

Ich bin ein großer Freund des Untertons, wie auch des Zwischentons. Das steht mir beim Glücklichsein oft im Wege.
Künstler lieben sich.
Künstler streiten sich.
Künstler entzweien sich.
Künstler überwerfen sich.
Künstler trennen sich.
Wegen der Definition des Wortes Kunst.
Was darf Kunst?
Was soll Kunst?
Was muss Kunst?
Noch einmal zum Mitschreiben:
Kunst soll Kunst sein.
Sonst nichts.
Sie soll sich nicht prostituieren.
Keinem Diktator, keinem Gewerkschaftler, keinem Sozialpolitiker, keinem Kulturpolitiker, keinem Religionsführer soll sie sich anbiedern.

Sie soll auch nicht den Menschen dienen. Das sollte den Politikern vorbehalten sein, auch wenn es regelmäßig in die Hose geht.
Der Dirigent Daniel Barenboim und die Berliner Staatskapelle haben bestätigt, einen Auftritt in Teheran zu planen.
Israels Kulturministerin Regev hatte zuvor beklagt, Barenboim, der israelischer Staatsbürger ist, verfolge mit dem Konzert eine anti-israelische Linie.

Das schreibt meine Tageszeitung nach einer dpa-Meldung.
Miriam Regev war früher Brigadegeneralin und ist leider sehr, sehr hübsch.
2004 wurde sie Chefzensorin der Presse und der Medien. Solch eine kühne Einrichtung muss sich eine Demokratie erst einmal leisten können.
Nach Ausschreitungen israelischer Jugendlicher bei einer Demonstration gegen sudanesische Flüchtlinge erklärte Frau Regev: „Die Sudanesen sind wie ein Krebs in unserem Körper.“
Dieser Satz wäre in Deutschland wahrscheinlich nicht einmal einem CSU-Politiker bei Lanz rausgerutscht. Will ich hoffen.

In einem Fernsehinterview im November 2012 outete sich Miri Regev mit dem Bekenntnis, sie sei glücklich, eine Faschistin zu sein.
Eine glückliche Faschistin in Israel. Dass muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Wie schon geschrieben, ist sie nun Kulturministerin.

Diese Art Minister, die alles können, gestern Familie, heute Verteidigung, kennen sie sicher auch aus unserem kleinen, schnuckeligen Deutschland.
Einen Tag später zitiert meine Tageszeitung eine nächste dpa-Meldung:
Der Iran will einen geplanten Auftritt des argentinisch-israelischen Stardirigenten Daniel Barenboim in Teheran nicht zulassen. Der Iran erkennt das zionistische Regime Israels nicht an und wird auch nicht mit Künstlern dieses Regimes zusammenarbeiten. So ein Sprecher des iranischen Kultusministeriums.

Ich verspüre eine große Lust, mich ans Klavier zu setzen.
Mit meinen Wurstfingern.

  • Die vorstehende Kurzgeschichte ist einem Buch des Mengeders Klaus Neuhaus entnommen, das am 9. September  2016  im Unkorekt-Verlag erscheint. (vgl. hierzu auch MENGEDE:InTakt vom 16.8.2016: „Auf eine Tasse Kaffee mit Klaus die Maus“)
    Der Titel des Buches:
    DER SPIELZEUG-REFORMATOR und andere Gerechtigkeiten.

Web 

Schweigen ist gefährlich – Eine Kolumne von Peter Grohmann

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Strahlt wie die Sonne in Zell am See: Wetterer Peter Grohmann. Foto: Martin Storz

Schweigen ist gefährlich

Eine Kolumne von Peter Grohmann
KONTEXT:Wochenzeitung vom 31.8.2016

TTIP ist mausetot, weiß Sigmar Gabriel – Sie könnten also davon absehen, am 17. 9. (nicht nur) Stuttgarts Straßen unsicher zu machen. Doch die Demonstrantinnen haben vorgesorgt! Die haben nicht nur TTIP, sondern auch den Stopp von CETA im Auge – jenes fragwürdige Abkommen mit Kanada, für das wiederum Gabriel jederzeit auf die Straße geht. Noch.

Ansonsten bleiben die Straßen so leer, dass neulich gar ein Fernsehkommentator fragte, wo denn um Himmels willen die Friedensbewegung angesichts der Kriege bliebe. Welche Kriege? Richtig: Die Kriege sind so vielfach, so alltäglich, so hässlich, so lang und so grausam, dass wir am liebsten nichts, aber auch gar nichts von ihnen wissen wollen.

Wer lässt sich morgens schon gern den Appetit verderben? Und dann noch der Terror, die türkischen Selbstmordkommandos, Burkini Faso, der weltweite Anmarsch der Rechtspopulisten, Klima- und Umweltkatastrophen, Chemie in Lebensmitteln (wo bleiben die Umweltschützer?), VW & Co. (wo bleiben die Autofahrenden?), zunehmender Analphabetismus (wo bleiben die Lehrer?) und Desinteresse an unserer Demokratie – wo bleiben die Wähler?

Zu Hause. Weil die Tageszeitungen immer dünner werden, die Infohappen in Funk und Fernsehen knapp und gefällig wie ein Slip in Nizza daherkommen, die Parteien sich innerlich und äußerlich immer ähnlicher sehen und uns die Fülle der schlechten Nachrichten schier verzweifeln lässt, bleiben wir (wie unser gutes, altes, liberales Bürgertum) am liebsten daheim. Fürs Grobe haben wir ja unsere Initiativen und Bewegungen.

Alle lebensnotwendigen Informationen bietet das Netz – über CETA und Giftpilze, Radarfallen, TTIP und Tage, an denen man sich keinesfalls die Haare schneiden lassen sollte. Draußen, auf den Straßen, wo das Leben pulsiert, wo sich Bettler und Asylanten um milde Gaben prügeln, müsste man ja eine Revolution machen – streng gewaltfrei natürlich. Das kann keiner wahrlich wirklich wollen, allenfalls meine Omi Glimbzsch in Zittau. Sie unterschreibt auch generell jede Petition.

Peter Grohmann ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter.
Die KONTEXT:Wochenzeitung ist eine Internet-Zeitung aus Stuttgart, die seit 5 Jahren wöchentlich mittwochs ins Netz gestellt wird. Zusätzlich liegt sie als Printausgabe der Wochenendausgabe der taz bei. Wir danken der Redaktion für die Zustimmung zum Abdruck der Kolumne.
Näheres unter:
http://www.kontextwochenzeitung.de/kolumne/283/schweigen-ist-gefaehrlich-3851.html

Auf eine Tasse Kaffee….

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…heute mit Klaus Schlichting,sein Foto
Koordinator der Dortmunder Einrichtungen der
Sozialistischen Jugend Deutschlands (SJD) Die Falken – Unterbezirk Dortmund.

„Gib den Kindern das Kommando!“

An einem regnerischen Dienstagmorgen traf MENGEDE:InTakt! Klaus Schlichting im Cafe „Symbol“ am Mengeder Marktplatz. Wer Klaus Schlichting vielleicht nicht vom Namen kennt, der wird ihn spätestens auf den vielen Veranstaltungen, Straßenfesten, Ferien- und Freizeitaktivitäten im Kinder- und Jugendbereich gesehen und erlebt haben und sagen können: „Ach das ist Klaus Schlichting, den kenne ich doch schon lange“. Als ich mit ihm ins Gespräch kam, war schnell klar: Mit einer Tasse Kaffee kommen wir nicht aus. Daher waren weitere Gespräche mit dem besagten Heißgetränk vonnöten, um der Person Klaus Schlichting mit seiner ereignisreichen Biografie gerecht zu werden.

Seine Kindheit im Telegrammstil:

„Geboren am 13.06.1954 in Nette, genauer gesagt in Niedernette, in einer Großstadt, aber doch auf dem Lande. Groß geworden auf dem Bauernhof, unter Tieren auf der freien Netter Scholle. Geboren als Letzter von fünf Kindern, als Nachzögling, unehelich – damals ein Makel, aber nie gespürt. Alle Schultypen durchlaufen, Nette-Dorf-Schule (4 Jahrgänge in einer Klasse), Volksschule Nette, Hauptschule im Versuch Nr. 11 Nette, Geschwister-Scholl-Gymnasium in Brackel. Immer ein guter Schüler, getrieben von den Lehrern zu mehr, kein Streber, aber immer einer der Besten. „Laissez-fair“, im christlichen Glauben frei von der Mutter erzogen.“

Politik steht für ihn früh im Mittelpunkt

Das erste politische Buch, das er in jungen Jahren las, war „Zivilcourage“ von John F. Kennedy. Inspiriert von „Willi wählen“ und „Mehr Demokratie wagen“, trat er mit 16 Jahren in die SPD ein.

Weiter ging es mit dem Architekturstudium an der Fachhochschule Dortmund bei Prof. Wolfgang Richter und Prof. Jörn Jansen und den 4 Semestern Raumplanung an der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg. Schwerpunkte Projektstudium und fachübergreifende Studien (interdisziplinär).

Nach 4 Jahren intensiver Arbeit bei den Jungsozialisten in der SPD reifte die Erkenntnis, dass der Gang durch die Institutionen nicht der Richtige ist. Daher kehrte er der Parteiarbeit den Rücken. Seine neue politisch-pädagogische „Heimat“ fand er bei der Sozialistischen Jugend Deutschlands, SJD die Falken.

Die ersten „Falken-Lehrjahre“ waren geprägt von intensiver Auseinandersetzung mit Revolutionstheorien (u. a. von Che Guevara und Mao Tse Tung), der Frauen-Emanzipationsbewegung, der Wirtschaftstheorien von Karl Marx, der Hausbesetzerbewegung und der damals allgegenwärtigen Rote Armee Fraktion (RAF).

Falkenseminare hatten die Themen „Sozialistische Erziehung und sozialistische Utopien“. Hinzu kam das politische Studium. Eine spannende Zeit. In der täglichen Arbeit bei den „Falken“ entwickelte sich ein „Händchen“ für Kinder. Mit Kindern und von Kindern viel über Kinder lernen. Ohne wissenschaftlichen Hintergrund sondern „learning by doing“. Frei und ungezwungen. Originalton Klaus Schlichtung: „Kinder sind kleine Menschen und so muss ihnen auch begegnet werden. Mit Respekt und Toleranz“. Frei nach Herbert Grönemeyer „Gib den Kindern das Kommando, denn sie wissen was sie tun.“

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Auf den Spuren von „Che“ (2016)

Sein Leben in den 80er Jahren war von der Arbeit mit Kindern und der Faszination, die von „Che“ Guevara ausging, geprägt. Wurde hier etwa der Grundstein für die internationale Solidarität mit Kuba und Lateinamerika gelegt? Die Arbeit mit den „Teens“ ging weit über die „normale, angepasste“ Falkenarbeit hinaus. Es hieß, immer etwas Neues auszuprobieren und anzugehen. Frei nach „Che“: „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ Immer kritisch das „Ist“ betrachten.

Auf dem Programm der Netter Falken standen einerseits Großkonzerte, zum Teil mit 600 Besuchern im PZ des Heinrich-Heine-Gymnasiums und selbstorganisierte Freizeiten von Jugendlichen in Italien und Frankreich. Andererseits beteiligten sie sich an Friedensdemonstrationen in Bonn, Anti-AKW-Demos gegen die Atom-Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf, gegen den Bau des Atomkraftwerks in Brokdorf.

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Demo gegen Castro-Transporte im Wendland (2011)

Sie bildeten Menschenketten gegen den Nato-Doppelbeschluss, der die Stationierung von Pershing II Raketen und Marschflugkörpern ermöglichte.

Parallel dazu fand 6 Jahre lang ein Jugendaustausch mit der damals kommunistisch regierten Stadt Gennevilliers, eines Vorstadtzentrums (Banlieue) nördlich von Paris, statt. Das Ganze immer verbunden mit viel Spaß, Elan und vielen Freundschaften.

Trotz aller „Auswärtsspiele“, die Verbundenheit mit dem Ortsteil Nette blieb bestehen.

Weitere Stationen: Acht Jahre stellvertretender Unterbezirksvorsitzender bei den Falken. Vorstandsarbeit mit jungen Erwachsenen und traditionelles Falkenzeltlager im Sommer. Wer glaubt, Vorstandsarbeit führt aufgrund erforderlicher Kompromissfähigkeit zu angepasstem Verhalten, der wird bei Klaus Schlichting enttäuscht. Er steht zu seinen Prinzipien und lässt sich nicht vereinnahmen.

Aufbauarbeit in Nicaragua

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Aktive Aufbauhilfe 1

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Aktive Aufbauhilfe 2

Ende der 80er Jahre stand die Solidaritätsarbeit für die Kleinstadt San Isidro in Nicaragua im Mittelpunkt. Drei Jahre hatte die „Teenie-Gruppe“ auf Flohmärkten, Veranstaltungen und durch Bananenverkauf, gemeinsam mit dem „Städtepartnerschaftsverein San Isidro“, Geld für den Bau einer Vorschule in San Isidro gesammelt.

Freiwillige Helfer, die in Nicaragua ihre Arbeitskraft für Aufbauprojekte zur Verfügung stellten und in der Falkengruppe von ihren Erfahrungen berichteten, weckten die Neugierde bei den Kids: „Wir wollen auch nach San Isidro“. Aber da gab es viele Hindernisse, die von Klaus Schlichting zu überwinden waren. Die Reisekosten und die Unterbringung. Wer organisiert für uns in Nicaragua/San Isidro den Aufenthalt? Im Reisebüro konnte man diese Reise nicht buchen. Die Eltern mussten ihr Einverständnis geben. Und das trotz ihrer berechtigten Bedenken, wie der unübersichtlichen Sicherheitslage während der sandinistischen Revolution mit ihren von der US-Regierung unterstützten konterrevolutionären Guerillas (Contras), möglichen Infektionen mit Malaria und das Allerwichtigste: sie werden 4 Wochen nichts von ihren Kindern hören – Handys gab es noch nicht und nur schwarz-weiß Fotos – wie man sieht.

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Wache vor dem Aktivistencamp

„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ 1 ½ Jahre nach der ersten Idee ging es los, ab Frankfurt Flughafen, 10 Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren, 2 Betreuer und eine junge Dolmetscherin machten sich ab Frankfurt Airport auf ins Abenteuer Nicaragua. Ein Erlebnis für alle, von dem sie heute noch erzählen.

Danach wurde es bei Klaus Schlichting ruhiger, was die Falkenarbeit betrifft.

Berufsbedingt gab es 1990 für ihn einen Ortswechsel.

Der neue Job hieß Bildungsmanager. Als Regionalleiter Süd beim privaten Bildungsträger BFE war er zuständig für den Großraum Nürnberg, München und Stuttgart. Die Wochenenden gehörten für den damaligen Pendler aber weiterhin den Dortmundern.

Freitagabends ging es mit den Falken zum Reiten, und es gab viele Wochenend- und Freizeitfahrten wie z. B. 1992 in die Camargue und 1993 nach Korsika.

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Klettern auf Korsika 2006

Es rückten dann das Reiten und Radfahren und der Job in den Vordergrund. Auf dem Programm standen unter anderem Radtouren nach Rügen, Freiburg und Saarbrücken.

1995 holte den „Netter Junge“ das Heimweh wieder heim nach Dortmund. Der Süden war zu fremd und zu arrogant.

Geplant war der Ausstieg bei den Falken und Einstieg in die Parteipolitik. So ganz funktionierte der Tausch nicht. „Einmal Falke – immer Falke“ und das Funktionärsgehabe einiger SPD-Parteigenossen bereiteten den Weg zurück zu den Falken. Ab 2002 noch intensiver. Es kam der Job bei den Dortmunder Falken als „Koordinator ihrer Dortmunder Einrichtungen“ hinzu, obwohl ein Job bei den Falken nie sein Ziel war.

Die ehrenamtliche und hauptamtliche Falkenarbeit wurde intensiver und kreativer, der politische und gesellschaftliche gestalterische Aspekt kam hinzu.

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Klettern im Tarntal (2013)

Die traditionelle Falken-Gruppenarbeit wurde ergänzt durch „Projektarbeit“. Die ersten drei Jahre der Falkenarbeit hießen „Demokratie leben, lernen, wagen“. Die Inhalte des Projektes wurden mit Hilfe des Jugendamtes aufgezeichnet und in Form einer Ausstellung in den verschiedensten Schulen präsentiert.

Die nächsten zwei Jahre waren eine intensive Auseinandersetzungen mit den „Neonazis“. Ergebnis war ein Beratungsbüro für Fragen von Bürgern rund um das Thema „Neonazis“ in Westerfilde.

Übrigens, sein Leben lang begleitete ihn das Thema Nazis und Neonazis. Das floss immer wieder in die Falkenarbeit ein, in Form von Gedenkstättenfahrten und dem Projekt „Anne Frank“.

Falken-Gruppenräume in Westerfilde

Mit Unterstützung der Wohnungsbaugesellschaft und dem Jugendamt erhielten die Falken in der Westerfilder Siedlung Speckestraße/Gerlachstraße eine Wohnung für die Falkenarbeit, mitten im „sozialen Brennpunkt“. So war es nur logisch, dass es die drei darauf folgenden Jahre projektmäßig hieß: „Raus aus dem Ghetto.“ Mit viel Euphorie und Elan ging es an das Integrationsprojekt. Schnell lernten sie aber, dass Integration nur mit Geld und guten Willen nicht möglich ist. Integration heißt, Respekt vor den anderen, aufeinander zugehen, lernen wie sie denken, leben und fühlen. Da muss Politik noch viel lernen.

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Präsentation der Traumschule 2011 – der OB hört zu

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Fachgespräche mit Hannelore Kraft

Die nächsten Jahre hieß es „Mein Oberbürgermeister und ich machen Politik“. „Mein Ratsvertreter und….. “, „Mein Minister und ich ……“. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Mit dem Oberbürgermeister Ulrich Sierau wurde eine „Traumschule“ konzipiert, mit unserem Ratsvertreter Thomas Tölch einen „Boulevard der Kinderrechte für Nette“, der in den Jahren 2016/2017 im Zuge des Projektes Nordwärts und mit mehreren Partnern entstehen wird.

Das Projekt „Mein Minister und ……“ scheiterte an der Unflexibilität eines Ministers (Name ist der Redaktion bekannt).

In diesen letzten Jahren wurde der Bürgergarten in Westerfilde mit den Falken-Ideen eingerichtet. Die Falkengruppe übernahm die Patenschaft über den Bürgergarten und zu einem Baum im Obstbaum-Museum in Schwieringhausen. Bei „Appy“, wie das „Patenkind“ – ein Apfelbaum – liebevoll genannt wurde, auf der Wiese wird immer gern gefeiert und gegrillt.

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Baumpatenschaft 2011 – der „Äppi“ wird gepflanzt

Wie viel Kompetenz und Selbstvertrauen die Falkenkids aus diesen Projekten zogen, ist hier schlecht zu beschreiben, dazu muss man an der Entwicklung der Kinder teilhaben und mit ihnen groß werden. Die Eltern danken es einem durch Vertrauen und Einsatz.

Deutlich wird das Vertrauen und die Teilnahme an der Falkenarbeit der Eltern am aktuellen Projekt „La Colmenita“, einer Solidaritätsarbeit mit einer Jugendtheatergruppe in Santa Clara auf Kuba (siehe auch: http://mengede-intakt.de/2016/04/22/cuba-si-falken-auf-den-spuren-von-commandante-che-guevara/.) Sie erlaubten den Kindern im Alter von 10-15 Jahren die Flugreise auf die größte Karibikinsel. Kuba und Kubas Menschen kennenzulernen war spannend und interessant. Nun wird weiter gesammelt und der Gegenbesuch für 2017 eingestielt.

Weiter zu Klaus Schlichting: Im Job hat er sich intensiv mit dem Thema „Falken machen Schule“ mit der verlässlichen Ganztagsbetreuung1Nachmittagsbetreuung an Schulen beschäftigt. Auch hier kennt man nun die Falken. Immer wieder hat er sich mit seinem Engagement über die Falken in die Stadtteilarbeit eingebracht und sie mitgestaltet.

Zu seiner Perspektive meinte er augenzwinkernd: „Ich warte auf meine Rente und auf meinen Abschied von den Falken.“ Wie MENGEDE:Intakt! ihn kennengelernt hat, wird das wohl noch eine ganze Weile dauern.

MENGEDE:InTakt! bat Klaus Schlichting, den Fragebogen von Marcel Proust* auszufüllen.

Ihr Motto/Leitspruch?
„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ Ernesto „Che“ Guevara.
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Aus: Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupery
Ihr Hauptcharakterzug?
Konsequent, zielstrebig und Zuhören können.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ich nehme mich so, wie ich bin und mach das Beste draus.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Menschen, die lügen.
Ihr Interesse an Politik?
Wenn ich morgens aufstehe, das ist schon politisch. Jeder Mensch betreibt mit seinem täglichen Handeln Politik. Politik ist nicht ausschließlich Parteipolitik. Das verwechseln die meisten Menschen.
Glauben Sie, Gott sei eine Erfindung des Menschen?
Was denn sonst.
Welche Reform/Erfindung bewundern Sie am meisten?
Es gibt Millionen von Erfindungen und Reformen, mit positiven aber auch negativen Auswirkungen. Alle haben in der Erdgeschichte ihren Stellenwert.
Mit wem möchten Sie an einer Hotelbar ein Glas Wein trinken und dabei worüber reden?
Richard David Precht und ihm zu hören.
3 Dinge, die Sie mit auf eine einsame Insel nehmen würden?
Blöde Frage.
Sommer oder Winter?
Ich liebe einen westeuropäischen Sommer.
Ihre Hobbies?
Meine Hobbies, wenn man das so nennt, sind „Die Falken“ und Reisen. Beides zusammen macht sich gut.
Film oder Buch?
Den Film „Little big Man“ mit Dustin Hoffmann.
Die Bücher „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupery und „Zivilcourage“ von John F. Kennedy
Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen?
Ich gehe mal davon aus im Kino. Das war der Film „Das Tagebuch der Anne Frank“. Ich bin kein großer Kinogänger. Man muss sich nicht jeden Film ansehen nur um des Kinos wegen.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Ahmad Mansour: „Generation Allah – warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen“.
Ihre Lieblingsmusik?
Musik muss mir gefallen.
Ihre Lieblingsblume?
Jede Blume ist eine Schönheit. Frei nach dem kleinen Prinzen: „…aber die Blume wurde nicht fertig damit, in sich ihrer grünen Kammer auf ihre Schönheit vorzubereiten. Sie wählte ihre Farben mit Sorgfalt, sie zog sich langsam an und sie ordnete ihre Blütenblätter…..
Ihr Lieblingstier?
Jedes Tier ist wie jede Blume ein Geschöpf dieser Erde.
Essen & Trinken hält Leib und Seele zusammen – auch bei Ihnen? Wenn ja, was ist es?
Es muss mir schmecken.
* Der Fragebogen von Marcel Proust
Was denken und fühlen bekannte Zeitgenossen? Diese Fragen faszinierten die Menschen schon immer. Vorbild für diese Fragen ist der wohl bekannteste Fragebogen, der den Namen des französischen Schriftstellers Marcel Proust (1871-1922) trägt. Dieser hat ihn aber nicht entworfen, sondern nur ausgefüllt, das heisst, genau genommen sogar zweimal: Einmal als 13-jähriger auf einer Geburtstagsparty. Dann im Alter von etwa 20 Jahren einen ähnlichen Fragebogen, dem er selber den Titel «Marcel Proust par lui-même» («Marcel Proust über sich selbst») gab. Berühmt wurden die Fragen durch Publikationen z. B. in der FAZ.
MENGEDE:InTakt! hat den Fragebogen etwas aktualisiert.
Hinweis: Zum Vergrößern der Fotos diese bitte anklicken
Fotos: Klaus Schlichting

Liebeserklärung an ein großes, altes Haus

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Schloss Bodelschwingh öffnet seine Pforten zur dritten „Gartenflair“

Schauplatz von "Gartenflair": Schloss Bodelschwingh.

Schauplatz von „Gartenflair“: Schloss Bodelschwingh.

Freitag, 2. September, 10 Uhr – vor dem Eingang zum Schlosshof gibt es bereits Gedränge. Ein sonniger Tag kündigt sich an. Im Schatten der Lindenallee lässt sich die Wartezeit für diejenigen ertragen, die noch keine Eintrittskarte haben. Die dritte Gartenflair-Messe rund um Haus Bodelschwingh scheint nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt zu haben. 130 Aussteller haben sich auf den Weg in den Dortmunder Nordwesten gemacht, zum Teil aus weiter Entfernung. Die Nummernschilder der Besucher-Autos zeigen: auch das Publikum nimmt größere Entfernungen in Kauf, um einen der schönsten Orte der Westfalenmetropole zu erleben.

Begrüßte die Gäste des Events: Mireta Freifrau zu Knyphausen (Mitte). Links die Vertreterin der Neven Subotik-Stiftung und Felix Freiherr zu Knyphausen, rechts Bürgermeisterin Birgit Jörder.

Begrüßte die Gäste des Events: Mireta Freifrau zu Knyphausen (Mitte). Links die Vertreterin der Neven Subotik-Stiftung und Felix Freiherr zu Knyphausen, rechts Bürgermeisterin Birgit Jörder.

Mireta Freifrau zu Knyphausen ließ in ihrer Begrüßung die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichende, wechselvolle Geschichte des Adelssitzes Revue passieren. Schloss Bodelschwingh sei wie eine alte Dame in immer wieder anderen Kleidern; jede Generation, die hier eine Zeit lang lebte, habe etwas Neues hinzugefügt. Die „Gartenflair“ sei ihre Liebeserklärung an das alte Haus.

Den Park wie ein Kunstwerk genießen

Bürgermeisterin Birgit Jörder stellte das gute Miteinander der Schlossbesitzer und der Stadt heraus: Die Gartenflair habe sich inzwischen etabliert und sei bereits zur Tradition geworden. Sie empfahl den Gästen, den Park zu genießen, „ihn wie ein Landschaftsgemälde zu durchschreiten“.

Neben Gärtnern, Künstlern und Kunsthandwerkern präsentierte sich auch eine gemeinnützige Organisation auf dem Schlosshof, die „Neven Subotic-Stiftung“. Die von dem BVB-Star ins Leben gerufene Einrichtung setzt es sich zum Ziel, armen Ländern in trockenen Klimazonen dabei zu helfen, sauberes Trinkwasser für ihre Bevölkerung zur Verfügung zu stellen und die hygienischen Bedingungen zu verbessern.

Unübersehbar, ganz und gar zauberhaft

Grande Dame "Marion Akkordeon": Musikalisch in Balance.

Grande Dame „Marion Akkordeon“: Musikalisch in Balance.

Unübersehbare, zauberhafte Momente bescherten drei „Riesen“-Akteure dem Publikum. Stelzenläuferin Petra Raith alias „Marion Akkordeon“ hielt nicht nur gekonnt Balance, sondern unterhielt auch mit Klängen im französischen Musette-Stil. Ihre Kollegin „Miyako“ ließ in luftiger Höhe ihre Schmetterlingsflügel fliegen. „Jan Omani“ gab den gigantischen Gärtner, im passend grünen Outfit mit Sonnenhut.

Realistisch dargestellte, lebensgroße Frauenplastiken sind das Thema der Keramikerin Paz Sanz Fle. Die in den Niederlanden lebende Spanierin modelliert afrikanische Frauen, kraftvolle, ruhige, energiegeladene Charaktere. Künstlerisch inspirierend auch das natürliche Ambiente, vor dem ihre Figuren standen: Es war einer der 16 als Naturdenkmal eingestuften, alten Bäume des Parks, eine amerikanische Sumpfzypresse, die im feuchten Boden nahe am Teichufer ihre zahlreichen, bizarren Wurzeln als „Atemknie“ ausbildet. Sie erinnern an Termitenhügel und entfernt an die Brettwurzeln tropischer Mangroven.

Ein Ambiente, das allein schon den Besuch lohnt

Schlägt mit bunten Flügeln: Schmetterling "Miyake".

Schlägt mit bunten Flügeln: Schmetterling „Miyake“.

 

Für Liebhaber alter Bäume wäre der im 19. Jahrhundert umgestaltete Landschaftspark im englischen Stil sogar ganz ohne Gartenmesse sehenswert; diverse Esskastanien, Eichen, Blutbuchen sowie Exemplare anderer Gattungen und Arten präsentieren sich in dem hügeligen Gelände rund um die historischen Gebäude, den großen Schlossteich und an der Gräfte trotz ihrer Jahre unverändert vital.

In diesem Jahr wird die Öffentlichkeit das stilvolle Ambiente im Winter noch einmal genießen können. Für Dezember ist die erste „Weihnachtsflair“-Messe geplant. Dazu wünschte auch Bürgermeisterin Jörder viel Erfolg. Die junge Generation in Haus Bodelschwingh beschreitet neue Wege. Ein Erbe verpflichtet.

Sumpfzypresse mit "Atemknien" am Teichrand - eins der Naturdenkmale im Park.

Sumpfzypresse mit „Atemknien“ am Teichrand – eins der Naturdenkmale im Park.

Ein Naturdenkmal, das in einem Reihenhausgarten kaum am Platz wäre: eine gewaltige Blutbuche.

Ein Naturdenkmal, das in einem Reihenhausgarten kaum am Platz wäre: eine gewaltige Blutbuche.

Starke Frauen aus Afrika sind Thema der Keramikerin Paz Sanz Fle.

Starke Frauen aus Afrika sind Thema der Keramikerin Paz Sanz Fle.

Appetitlich serviert Sophie ein Riesenbrot für die Party: Sie reiste übrigens mit ihrem Chef von der Bäckerei Schwarz aus Bad Wildungen an.

Appetitlich serviert Sophie ein Riesenbrot für die Party: Sie reiste übrigens mit ihrem Chef von der Bäckerei Schwarz aus Bad Wildungen an.

Verblüffend scheint die Funktionsweise dieser geschmiedeten Gartenfackel. Als Brennmaterial dienen Klopapierrollen! Dazu braucht es ein paar Tricks, die nur der Hersteller verrät...

Verblüffend scheint die Funktionsweise dieser geschmiedeten Gartenfackel. Als Brennmaterial dienen Klopapierrollen! Dazu braucht es ein paar Tricks, die nur der Hersteller verrät, die Firma Hufeisen-Glück.

 

 

 

 

Er verkörpert das Thema der Messe wie kein anderer: der große Gärtner.

Er verkörpert das Thema der Messe wie kein anderer: der große Gärtner.

Eine Windfee braust heran, aus Weidenrutengeflecht zusammengeweht. Ein Werk von Barbara Jamin-Sassmannshausen.

Eine Windfee braust heran, aus Weidenrutengeflecht zusammengeweht. Ein Werk von Barbara Jamin-Sassmannshausen.

Wahrscheinlich kein Naturdenkmal, aber ganz offensichtlich auch schon ganz schön alt: ein japanischer Ahorn, ein hübscher Zwerg , den auch Gartenfreunde ohne hektargroßen Schlosspark pflanzen können.

Wahrscheinlich kein Naturdenkmal, aber ganz offensichtlich auch schon ganz schön alt: ein japanischer Ahorn, ein hübscher Zwerg , den auch Gartenfreunde ohne hektargroßen Schlosspark pflanzen können.

Sonnenhüte in allen Formen und Farben - Beispiele für neue Staudenzüchtungen wecken Sammellust bei Gartenfreunden. Gartenfreunde.

Sonnenhüte in allen Formen und Farben – Beispiele für neue Staudenzüchtungen wecken Sammellust bei Gartenfreunden.

 

 

„Die SPD muss Glaubwürdigkeit zurückgewinnen“

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Interview mit Marco Bülow –
Mitglied der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag

Vorbemerkung:
MENGEDE:InTakt! traf sich kürzlich mit dem Bundestagsabgeordneten Marco Bülow, SPD, und hatte Gelegenheit, sich eine knappe Stunde mit ihm zu unterhalten. M. Bülow gehört seit 2002 als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestagswahlkreis Dortmund I – zu dem auch der Stadtbezirk Mengede zählt – dem Deutschen Bundestag an.

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Frage:
Herr Bülow, Sie haben kürzlich erklärt: ‚Mein Chef ist nicht der Fraktions- oder Parteivorsitzende und schon gar nicht die Regierungsspitze. Loyalität und Solidarität sind wichtig, aber sie sind keine Einbahnstraße. Mein Chef, der sind Sie, der ist die Bevölkerung.‘
Eigentlich ist das doch selbstverständlich. Warum bedurfte es dieser Klarstellung?

Antwort:
Ich werde immer wieder überrascht angesehen, wenn ich mich so äußere. Nicht nur in der Bevölkerung, auch einige, durchaus ernstzunehmende Medien und selbst KollegInnen im Bundestag haben die im Grundgesetz geregelte Aufgabenteilung nicht mehr im Blick. Sie glauben: Chef sei die Regierung, sie führe die entscheidenden Verhandlungen und der Bundestag habe die Ergebnisse dann – böse gesagt – hauptsächlich nur noch abzunicken. Zu Zeiten eines Herbert Wehner kamen die Regierungsvertreter zu den Fraktionsvorsitzenden um abzuklären, welche Realisierungschancen sie für eine geplante Beschlussvorlage besaßen. Wenn heute eine Regierungsvorlage im Parlament nicht gleich die Mehrheit bekommt, dann wird sofort eine Staatskrise vermutet

Frage:
Es ist nicht zu leugnen: Die Ungleichheit in unserer Gesellschaft wächst, der soziale Frieden ist massiv bedroht. Aber das scheint nur noch wenige zu stören. Stimmen Sie dem zu, und haben Sie bzw. die SPD eine Vorstellung, mit welchen Maßnahmen diese Ungleichheit behoben werden könnte?

Antwort:
Für mich steht das Engagement für mehr Gleichheit und soziale Gerechtigkeit weiterhin im Mittelpunkt meiner Arbeit. Ich möchte auch behaupten, dass dies bei vielen in der SPD ebenso ist – das Thema ist nicht verlorengegangen. Allerdings hat die SPD zu wenig zur Änderung der augenblicklichen Verhältnisse getan, weil sie sich von den neoliberalen Gedanken hat anstecken lassen. Und das auf allen Ebenen: Im Bund, in den Ländern und in vielen Kommunen. Als erstes müsste die SPD nach meiner Überzeugung als Koalitionspartner gerade in einer großen Koalition mehr Profil zeigen und Mut haben, ihre Position gegenüber der CDU/CSU deutlich herauszustellen. Das Stimmungstief, in dem sich die SPD seit einiger Zeit befindet, ist auch ein Ergebnis der Regierungsverantwortung in den letzten Jahren in der Großen Koalition. Große Koalitionen sehe ich per se kritisch. Sie eignen sich meist nur für den Krisenfall. Sie stärken die Randgruppen und Populisten. Eine wirksame Opposition findet nicht mehr statt.

Es bedarf einer „sozialdemokratischen Steuerpolitik“ 

Frage:
Mit der Ungleichheit in der Gesellschaft wächst auch der Frust über eine unsoziale Steuerpolitik. In einem Papier von Ihnen heißt es, dass es wieder einer „sozialdemokratischen Steuerpolitik“ bedürfe. Was ist darunter zu verstehen?

Antwort:
In Deutschland besitzt die untere Hälfte der Bevölkerung 1,4 % des Vermögens, die oberen 10% der Bevölkerung 66% des Vermögens; auch der Anteil der ArbeitnehmerInnen am Volksvermögen sinkt. Die statistisch definierte Mitte der Gesellschaft schrumpft – zwischen 2000 und 2011 ist sie von 58 % auf 50,6 % geschrumpft. Das ist nicht hinnehmbar – dieser Trend muss umgekehrt werden. Unter einer sozialdemokratischen Steuerpolitik verstehe ich

  • eine sozial ausdifferenzierte Einkommenssteuer mit niedrigeren Sätzen für die unteren Einkommensschichten, dafür aber einem höheren Spitzensteuersatz
  • eine Kapitalbesteuerung mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz
  • eine Wiedereinführung einer Vermögenssteuer
  • eine Erbschaftssteuer, die Betriebsvermögen so behandelt, dass re-investierte Gewinne berücksichtigt werden, um Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu sichern, dem Gleichheitsbehandlungsgrundsatz des Bundesverfassungsgerichts gerecht wird und mindestens 10 Milliarden Euro einbringt. Die Erbschaftssteuer soll übrigens nicht den Familienbetrieb treffen, der über Generationen vererbt wurde,  wie fälschlicherweise häufig angenommen wird. Den gigantischen Betriebsvermögen der Porsches, Quandts, Lidls und Aldis soll ein Solidarbeitrag zugunsten der Gesellschaft abverlangt werden.

Die zusätzlichen Steuereinnahmen könnten u.a. dem Bildungssystem zugeführt werden, denn es bleibt festzustellen, dass die Bildungschancen wieder ungerechter verteilt sind. Kinder ärmerer Bevölkerungsschichten haben nicht mehr denselben Zugang zu den Bildungseinrichtungen wie die der reicheren Familien. Steuersenkungen haben außerdem in der Vergangenheit überwiegend den Reichen genutzt.
Es ist meine feste Überzeugung: Eine solidarische und friedliche Gesellschaft ist nicht kostenlos zu haben. Sie braucht einen gut finanzierten Staat.

Frage:
Christoph Butterwege – Politikwissenschaftler und ehemaliges Mitglied der SPD – stellt in der Wochenzeitschrift „Der Freitag“ vom 4.8. fest, dass mit der wirtschaftlichen Ungleichheit auch die politische Ungleichheit gewachsen sei. Immer mehr Arbeitslose und Arme würden nicht mehr zur Wahl gehen, weil sie überzeugt seien, mit ihrer Stimme nichts bewegen zu können. Die etablierten Parteien kümmerten sich nicht mehr um die die Stimmen der Benachteiligten in der Gesellschaft. Dies würde ausgerechnet jene politischen Kräfte stärken, die an einer Sicherung der Privilegien kapitalkräftiger Interessengruppen bemüht seien.
Können Sie dem zustimmen?

Antwort:
Ja, so ist es, allerdings mit dem notwendigen Hinweis, dass ich aus meiner Arbeit vor Ort mitbekomme, in welch erheblichem Umfang sich Menschen um die Benachteiligten in der Gesellschaft kümmern und zwar parteiunabhängig.

Frage:
Was muss die SPD nach Ihrer Einschätzung tun, um bei der nächsten Wahl zum Bundestag Zustimmungswerte zu erhalten, die über 30 % liegen?

Antwort:
Sie muss auf allen Organisationsebenen klar bekennen, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht worden sind, Sie muss diese Fehler analysieren. Allerdings muss sie nicht in „Sack und Asche“ gehen. Sie muss deutlich machen, dass die SPD die Partei der sozialen Gerechtigkeit war und wieder stärker sein will. Sie muss sagen, wo sie welche Prioritäten setzen will und sie muss wissen: Wenn wir derartige Ziele formuliert haben, müssen wir alles daransetzen, diese Ziele auch umzusetzen. Sie muss Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Dann könnte es etwas werden mit „über 30 %“.

Gegen CETA und für ein Lobby-Register

Frage:
Es ist bekannt, dass Sie sich klar gegen die Freihandelsabkommen CETA und TTIP positioniert haben. Lassen wir TTIP heute mal außen vor und beschränken uns auf CETA. Können Sie die für Sie wichtigsten Gründe für Ihre Ablehnung von CETA nennen?

Antwort:
Einem Abkommen, dem jegliche Transparenz fehlt, das an den Parlamenten komplett vorbei vereinbart werden soll, dem kann ich schon grundsätzlichen nicht zustimmen – egal was drin steht. So geht es nicht! Und ich kann nur hoffen, dass der Parteikonvent sich im September dieser Auffassung anschließt.
Damit habe ich noch nichts über die inhaltlichen Probleme gesagt, die ich sehe und die ich an dieser Stelle stichwortartig wie folgt beschreiben will: Gewählte Volksvertreter bleiben ausgeschlossen, aber Großkonzerne sitzen am Verhandlungstisch; Schiedsgerichte erheben sich über unser Justizsystem; erreichte Standards werden verschlechtert statt verbessert. Und für mich ein besonders wichtiger Ablehnungsgrund sind die geplanten Regelungen zur Daseinsvorsorge. Wer sich weiterhin eine soziale Marktwirtschaft mit einer ausgeprägten Daseinsvorsorge wünscht, bei dem sollten alle Alarmglocken klingeln.
Ich möchte nicht, dass sich demnächst kanadische und amerikanische Unternehmer im bisher öffentlichen Bereich der Energieversorgung, der Bildung und der Kultur tummeln und uns erklären, dass sie alles besser und preiswerter anbieten können. Dass dies nicht der Fall ist, haben wir zwischenzeitlich ja bei der kommunalen Energieversorgung hinreichend erlebt. Die Systematik der Freihandelsabkommen folgt der Maxime: Ökonomie bestimmt wie wir leben sollen und nicht wir bestimmen, wie unsere Wirtschaft aussieht. „Sozial“ ist unsere Marktwirtschaft längst nicht mehr. Wer z. B. eine bessere Bildung haben möchte, zahlt dafür. Wer eine bessere Krankenversorgung will, muss dafür mehr Geld aufbringen. Dabei wird das Solidaritätsprinzip, der wichtigste Aspekt von Daseinsvorsorge unberücksichtigt gelassen.

Frage:
Und warum ist die SPD-Führung in dieser Frage so zögerlich?

Antwort:
Das Dilemma der SPD sehe ich darin, dass es versäumt wurde, in dieser Frage rechtzeitig eine klare Linie zu ziehen. Die Partei ist hin- und hergerissen zwischen neoliberalem Wollen und grundsätzlichen sozialen und demokratischen Verfahrensvorstellungen.

Frage:
Sie haben eine klare Haltung zur Einführung eines Lobby-Registers. Warum ist das so bei Ihnen, aber nicht bei vielen Ihrer Kolleginnen im Bundestag.

Antwort:
Die Antwort ist für mich einfach: Ich will die Demokratie stärken, indem ich mich für ein verpflichtendes Lobby-Register einsetze. Durch ein Lobby-Register wird eine öffentliche Kontrolle von politischen Entscheidungsprozessen möglich. Es wird erkennbar, welche Einflussnahme auf staatliche und politische Entscheidungen erfolgt – Lobbyismus wird transparent.
Dass es mehr Transparenz braucht, ist angesichts der zunehmend unübersichtlichen Lage eigentlich unbestritten. Die Öffentlichkeit – die Abgeordneten eingeschlossen – weiß zu wenig darüber, wer in Berlin in wessen Auftrag, mit welchen Mitteln und mit welchem Ziel versucht , politische Entscheidungen zu beeinflussen.

Wenn ich selber nichts zu verheimlichen habe, was mit meinem Job zusammenhängt, dann sollte ich auch keine Bedenken gegen ein Lobby-Register haben. Ich bin der Meinung, die politischen Akteure sollten in dieser Frage mit gutem Beispiel vorangehen. Die meisten meiner Kollegen im Bundestag haben keine nennenswerten Einnahmen durch Nebentätigkeiten. Von daher verstehe ich nicht deren abwehrende Haltung gegen die Offenlegung.

Abschließend zwei spontane Fragen eines 19-jährigen Mengeders, der im 2. Semester an der Uni DO Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert und der im Jahr 2017 erstmals für eine Bundestagswahl wahlberechtigt ist:

  • Wie wird die SPD mit dem Brexit umgehen?
  • Das Thema „Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit“ gehörte einmal zur Kernkompetenz der SPD. Heute scheint das niemanden in der Partei mehr zu interessieren. Ist mein Eindruck falsch?

Antwort:
Die erste Frage ist schwer zu beantworten, da die Dinge noch im Fluss sind. Meine Haltung dazu ist folgende: Der Beschluss ist nicht mehr zu ändern und sollte akzeptiert werden. Für einen Übergang benötigen wir klare Regeln und keine Hängepartie. Es ist zu beschreiben, was die EU für uns bedeutet, damit es möglichst keine Nachahmerstaaten gibt. Was wir nicht benötigen, sind Verlautbarungen, dass die EU CETA ohne die Nationalstaaten durchsetzen möchte. Das empfinde ich als undemokratisch.

Zur zweiten Frage kann ich nur meinen persönlichen Eindruck wiedergeben. In der SPD gibt es noch eine Menge Leute, die sich an das Bildungsversprechen der SPD aus den 70-ger Jahren erinnern können und von daher auch über Bildungs- und Chancengleichheit und – Gerechtigkeit nachdenken. Aufstieg durch Bildung hieß damals die Devise. Es wäre falsch anzunehmen, es würde sich keiner mehr für das Thema interessieren. Aber es hat offenbar in der täglichen Diskussion nicht mehr den Stellenwert den, es mal hatte, als Johannes Rau noch Wissenschaftsminister von NRW war. Ich denke, wenn wir von den Ungleichheiten in unserer Gesellschaft sprechen, darf die Forderung nach einer Chancengleichheit nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Aber auch in dieser Frage reicht es nicht, Forderungen nur an die Parteioberen zu stellen. Das muss aus der Mitte der Partei und natürlich von der Bevölkerung formuliert werden.

Das Gespräch mit MdB Marco Bülow führten Peter Kaufhold und Klaus Neuvians
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M. Bülow schreibt zu diesem Foto auf seiner Internet-Seite: „Eine große Ehre war für mich die Einladung von Günther Grass, um mit ihm über mein 2010 veröffentlichtes Buch ‚Wir Abnicker‘ zu diskutieren.

Marco Bülow, Mitglied der SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages — geboren am 14. Juni 1971 in Dortmund
Nach dem Abitur an der Anne-Frank-Gesamtschule in Dortmund studierte M. Bülow Journalistik, Geschichte und Politikwissenschaft an der TU Dortmund (ohne Abschluss). Marco Bülow ist seit 1992 Mitglied der SPD, gründete 1992 die Juso-Hochschulgruppe neu und war von 1992 bis 1995 Mitglied des Studentenparlaments sowie von 1992 bis 1994 Mitglied im AStA der TU Dortmund, u. a. als stellvertretender Vorsitzender. Von 1992 bis 1999 war M. Bülow Mitglied im Dortmunder Juso-Vorstand, zeitweise auch als Vorsitzender; seit 1996 Mitglied im Dortmunder SPD-Vorstand Dortmund.
Seit 2002 gehört er als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestagswahlkreis Dortmund I – zu dem auch der Stadtbezirk Mengede zählt – dem Deutschen Bundestag an. Seine politischen Schwerpunkte sind Transparenz und Lobbyismus sowie Bau- und Umweltpolitik.
Im Jahr 2010 erschien im Econ Verlag, Berlin, sein Buch: „Wir Abnicker. Über Macht und Ohnmacht der Volksvertreter.“
Weitere Infos unter:
www.marco-buelow.de
www.abgeordnetenwatch.de Diese Bundestagsabgeordneten legen ihre Lobbykontakte offen.
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